Spielbericht HC KTV Altdorf – TV Muri 25:18 (13:11) 7.5.22 Altdorf Feldli
Normalerweise liegt es an der Mannschaft, die Zuschauer mit einer ansprechenden Leistung zu animieren. Nicht so an diesem Samstagabend, denn die gelbe Wand verwandelte die Feldli-Arena bereits vor Spielbeginn in ein Tollhaus. Die Altdorfer liessen sich antreiben und sorgten mit dem klaren 25:18 Heimerfolg für das Sahnehäubchen auf dieser starken Mannschaftsleistung in dieser Rückrunde. Für mich persönlich war es der perfekte Abschied nach fünf Jahren hier in Altdorf.
Bericht von Christian Amrein
Ein letztes Mal radelte ich also mit der monströsen Rolltasche auf dem Rücken in Richtung Feldli. Wie immer gab es die gleichen Pasta, wie immer hörte ich die gleiche Playlist und wie immer freute ich mich auf die knisternde Stimmung in der Garderobe bevor es losging. Doch diesmal endete die Normalität bereits vor dem Warmlaufen. Die Nachwuchsteams, in denen ich die Torhüter trainiere, versammelten sich bereits frühzeitig auf den Rängen. Da konnte ich noch nicht ahnen, was noch folgen wird. Bereits da war aber klar, dass ich zuerst auf der Bank Platz nehme. Seit Mitte Woche lag ich mit Fieber im Bett und war bereits froh, dass die Medikamente rechtzeitig anschlugen und ich dabei sein konnte. In den Minuten vor dem Spiel zog sich die Mannschaft wie immer kurz in die Garderobe zurück. Dies nutzten die Jungs und Mädels auf den Rängen, um sich die einheitlichen Shirts überzuziehen und sich in die durch Pauken gut hörbare gelbe Wand zu verwandeln. Bei der Spielerpräsentation wurde es dann richtig laut, auf Deckeln vom Pizzaschachteln wurden sogar die Lettern meines Rufnamens Chrasche in die Hohe gehalten. Es folgte die offizielle Verabschiedung durch den Verein und dann erstmals ein tiefes Durchatmen.
Beruhigt hat mich dann aber die Leistung meines Goalikollegen Jan Dittli, der mit seinen Paraden dafür sorgte, dass der KTV jeweils einen bis zwei Treffer vorlegen konnte. Das Team zeigte die gewünschte Reaktion auf den verkorksten Auftritt der Vorwoche, doch auch die Gäste präsentierten sich konsequent und zielstrebig. Zwar stets mit kleinem Vorteil für die Hausherren, entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Während Muri offensiv klar abhängig von ihren beiden Leitwölfen Noel Anghern und Yorick Kaufmann war, konnte der KTV die Last auf mehrere Schultern verteilen. Das 13:11 zur Pause liess für den zweiten Umgang noch alles offen.
Vom Torhütertrainer Beat „Tschaupi“ Waser bekam ich die Ansage, dass ich nach der Pause starten werde und meinen Abschied geniessen soll. Meine Vorderleute stellten eine kompakte Abwehr und dahinter konnte ich gleich die ersten drei Abschlüsse entschärfen. Als dann auch noch Lorin Schleich einen von mir gespielten Gegestosspass mit dem Prädikat „abverheit“ irgendwie rettete und im Tor unterbrachte wusste ich, dass wir das Glück auf unserer Seite hatten. In dieser Phase wurde der TV Muri von der Urnern komplett überrollt. In der 43. Minute sollte ein Timeout der Aarguer beim Stand von 19:12 noch die Wende einleiten, doch Rückblickend war es bereits die Entscheidung. Die Murianer konnten das Spielgeschehen für den Rest der Partie noch ausgeglichen gestalten, denn auch sie konnten sich auf zwei parierende Schlussmänner verlassen. Doch im Feldli interessierte das dann irgendwie keinen mehr. Denn die Sporthalle hat sich bereits zur Festhütte verwandelt.
Zum Abschluss wurde es dann fast noch kitschig. Auch die letzten drei Würfe wurden zu meiner Beute und es stand schlussendlich eine Abwehrquote von 60% in der Statistik. Diese letzten drei Paraden wurden dann alle ausgiebig mit der gelben Wand abgefeiert, denn es hätte ja jede davon die letzte sein können. Emotional heillos überfordert aber überglücklich genoss ich es einfach. Nach dem Abpfiff liess sich dann die Mannschaft für dieses überzeugende 25:18 zum Saisonabschluss feiern. Ab nächster Saison werde ich einer dieser Zuschauer sein. Denn Altdorf bleibt im Herzen und ich komme jederzeit gerne wieder vorbei!
Für den KTV spielten:
Jan Dittli/Christian Amrein/Fabio Arnold; Lorin Schleich (4), Daniel Baumann (1), Marco Inderbitzin, Pascal Aschwanden (4), Samuel Wyss (5), Carlo Inderbitzin (2), Kevin Ledermann (2), Matteo Kovacevic, Florian Henrich (6/1), Tomas Adamcik (1), Petar Bubalo
Spielbericht HC KTV Altdorf – HV Herzogenbuchsee 29:32 (13:19) 30.4.22 Altdorf Feldli
Der um den sicheren Ligaerhalt kämpfende HV Herzogenbuchsee legte im Feldli nochmals alles in die Waagschale. Die Altdorfer hingegen waren indes nicht bereit, sich diesem Kampf zu stellen und mussten beim 29:32 verdientermassen die Segel streichen. Durch Schützenhilfe wurde der Gruppensieg in dieser Abstiegsrunde aber dennoch gesichert.
Da war diese Ausgangslage, vor der jeder Trainer den Mahnfinger hebt. Floskeln wie „Charaktertest“ oder Ansagen wie „die Saison trotz der sportlichen Irrelevanz noch anständig beenden“ werden in solchen Situationen gerne gebraucht. Denn im Gegensatz zu den Gästen spielten die Altdorfer um nichts mehr. Klar ging es noch um den „Titel“ des Abstiegsrundenmeisters in der Gruppe 3. Doch eine gross uninteressantere Entscheidung gibt es im Schweizer Handball wohl nicht mehr.
Und so kam es dann wie es befürchtet werden konnte, denn das Urner Kollektiv schien sich für zwei weitere Punkte nicht mehr schinden zu wollen. Passives Defensivverhalten und ein statischer Angriff waren die Folge dessen. Bereits nach neun Minuten lagen die Berner mit fünf Zählern in Front. Bis zum Seitenwechsel beim Stand von 13:19 änderte sich auch nicht mehr viel am Spielgeschehen. Nur eine heiklere Phase hatte „Buchsi“ noch zu überstehen. Nach zwei Dritteln der Spielzeit verkürzten die Altdorfer nach zwei technischen Fehlern der Gäste nochmals auf 20:23. Herzogenbuchsee wusste auf diese Baisse aber zu reagieren und steuerte nach fünf Toren in Serie sogar auf einen Kantersieg zu. Dieser konnten die Urner zwar noch abwenden, das war es dann aber auch schon von den gross positiven Erkenntnissen.
Mehr als die Niederlage schmerzt der verletzungsbedingte Verlust des Youngsters Lukas Müller. In einer der letzten Aktionen des Spiels zog er sich eine Fraktur im Handgelenk seines rechten Wurfarms zu. Sicherlich nicht das gewünschte Ende einer persönlich starken Saison, in der er sich vom jungen Ergänzungsspieler zum Leistungsträger im Rückraum entwickelte. Wie lange der Seedorfer ausfällt, werden erst die weiteren Untersuchungen zeigen.
Um die sportliche Relevanz für die Berner zu verstehen, reichte ein Blick ins Restprogramm. Der Rückstand auf die drittletzt platzierten Muotathaler betrug am Samstagabend nur noch einen Punkt. Durch das Unentschieden gegen Muri vom Sonntag müssen die Schwyzer am letzten Spieltag aber nicht mehr punkten, sondern „nur“ noch die um 24 Zähler bessere Tordifferenz verteidigen. Während mit dem HBC West aber der nächste Brocken auf die Thaler wartet, reist Herzogenbuchsee zum abgeschlagenen Schlusslicht nach Lyss. Doch trotzdem liegen alle Trümpfe in den Händen der Kantonsnachbarn. Mit dem Remis vom Sonntag knüpfte aber ausgerechnet der grosse Rivale dem TV Muri den entscheidenden Punkt ab, der dem KTV zum sicheren Gruppensieg reicht.
Im letzten Spiel der Saison trifft der KTV Altdorf am Samstagabend um 19:30 Uhr im Feldli auf den TV Muri. Nach bisher drei Duellen in der Meisterschaft und dem Aufeinandertreffen im Cup heisst es zum Abschluss also ein fünftes Mal: Uri gegen Muri.
Für den KTV spielten:
Jan Dittli/Christian Amrein; Luca Aschwanden (3), Lorin Schleich (3), Lukas Müller (3), Daniel Baumann, Pascal Aschwanden, Samuel Wyss (2), Kevin Ledermann, Mario Cota, Matteo Kovacevic, Florian Henrich (8/3), Tomas Adamcik (1), Petar Bubalo (9/4)
Spielbericht PSG Lyss – HC KTV Altdorf 25:35 (9:16) 23.4.22 Lyss Grien
Die beiden Konstanten in dieser Abstiegsrundengruppe bleiben konstant. Die Altdorfer ziehen nach dem 25:35 Auswärtserfolg weiter einsame Kreise an der Tabellenspitze, während sich die weiterhin punktlosen Berner aus Lyss in die 2. Liga verabschieden. Dazwischen tobt der Kampf um den Ligaerhalt weiter.
Müsste man aus Urner Sicht das Haar in der Suppe suchen, dann wäre einzig eine kleinere Schwächephase in der zweiten Halbzeit zu thematisieren. Das taktische Mittel des siebten Feldspielers anstelle eines Torhüters brachte dem Heimteam einen zwischenzeitlichen Aufschwung. Die komfortable 16:23 Führung in der 43. Minute wurde so innert sechs Minuten zum 21:25. Dieses Aufbäumen fand mit drei Altdorfern Toren in Serie aber ein jähes Ende.
Bereits zu Beginn trat der KTV spielbestimmend auf. Aus einer sattelfesten Defensive heraus zogen die Gelben um drei Längen weg. Dabei feierte ein Rückkehrer einen traumhaften Einstand. Torhüter Jan Dittli, der seit dem Jahreswechsel studienbedingt in Singapur weilte, entschärfte acht der dreizehn gegnerischen Abschlüssen in der Startviertelstunde. Die Abwehrquote zu diesem Zeitpunkt zeigte somit fabelhafte 61 Prozentpunkte an. Auch dass sich Lukas Müller innert vier Minuten sechs Strafminuten abholte, brachte den Altdorfer Express nicht ins Schlingern. Der junge Seedorfer bezahlte aber sein Lehrgeld und musste nach dem Ausschluss auf der Tribüne Platz nehmen. Als Lorin Schleich mit dem Pausensignal zum 9:16 einschoss, konstatierte man beim KTV, dass sich die samstägliche Pflichterfüllung auf Kurs befindet.
Die beiden coachenden Stefans an der Seitenlinie verteilten die Einsatzzeiten auf den kompletten Kader und somit rotierte das Duo Epp/Arnold ordentlich durch. Erfreut konnten sie zur Kenntnis nehmen wie dieser Plan aufging und sich bei den Altdorfern gleich elf Spieler in die Torschützenliste eintrugen. Erfolgreichster Feldtorschütze war Samuel Wyss mit sieben Zählern, Florian Henrich verwandelte aber beide Siebenmeter und war mit acht Treffern der Urner Topscorer. Der frischgebackene Vater Petar Bubalo krönte seine wohl schönste Woche des Lebens mit drei Treffern. Nach der angesprochenen Baisse geriet der KTV sofort wieder in die Spur und sicherte sich durch starke Schlussminuten die zweistellige Tordifferenz. Der 25:35 Auswärtserfolg war auch in dieser Deutlichkeit verdient.
Mit vierzehn Punkten braucht der KTV nun in den verbleibenden Heimspielen nur noch einen Punkt zum Gruppensieg. Denn dahinter schüttelte es die Tabelle erneut richtig durch. Der West HBC, der sich vor drei Spieltagen mit einem Sieg gegen den KTV ernsthaft in den Kampf um den Gruppensieg einschaltete, ist nach Niederlagen gegen Herzogenbuchsee und Muri nun der erste gejagte des in der Tabelle rot eingefärbten Teams aus „Buchsi“. Denn während der Direktabsteiger nun rechnerisch feststeht befinden sich immer noch vier der sechs Teams im Kampf gegen die Abstiegsspiele. Mit einem Heimsieg am nächsten Samstag gegen Herzogenbuchsee könnten die Altdorfer aber bereits die nächste Entscheidung herbeiführen. Ein Glück, brauchen die Urner dabei nicht mehr zu rechnen.
Für den KTV spielten:
Jan Dittli/Fabio Arnold(1); Lorin Schleich (4), Lukas Müller (3), Daniel Baumann, Marco Inderbitzin, Pascal Aschwanden (3), Samuel Wyss (7), Carlo Inderbitzin (1), Kevin Ledermann (2), Matteo Kovacevic (1), Florian Henrich (8/2), Petar Bubalo (3), Tomas Adamcik (2)
Spielbericht HV Herzogenbuchsee – HC KTV Altdorf 25:26 (15:13) 10.4.22 Herzogenbuchsee Mittelholz
Vorab ein kurzer Blick in den Duden: Dusel, der – Bedeutung: unverdientes Glück, wobei jemandem etwas gutes widerfährt oder etwas Unangenehmes, Gefährliches an jemandem gerade noch vorübergeht. Beispiel: Die Altdorfer Handballer haben im Auswärtsspiel in Herzogenbuchsee grossen Dusel gehabt und sicherten sich mit dem 25:26 Sieg zwei Punkte.
Das war definitiv nicht der erwünschte Auftritt, nachdem die Urner in der Vorwoche mit einer überzeugenden zweiten Halbzeit im Derby vermeintlich wieder in die Spur fanden. Vor allem vom Engagement her war dieses Spiel wieder ein Rückschritt, doch dem Heimteam kam diese Altdorfer Zurückhaltung gerade recht. Die Berner konnten zu Beginn jeweils vorlegen, bis sie sich aber erstmals richtig absetzten konnten dauerte es 26 Spielminuten, ehe der beste Herzogenbuchseer Luc Kummer das 14:11 erzielte. Dies war der vierte von zehn Treffern des Rückraumspielers. So konnte sein Team eine 15:13 Führung in den zweiten Umgang mitnehmen.
Wer zu Beginn der zweiten Halbzeit auf ein verwandeltes Altdorf hoffte, wurde schnell enttäuscht. Weiterhin blieb man defensiv blass und offensiv wurden keine kreativen Lösungen gegen die agile gegnerische Deckung gefunden. Da es kreativ nicht klappen wollte, entschieden sie sich für die Brecheisenvariante und so gelangten die Bälle in die Hände der beiden Haudegen im Rückraum. Lukas Müller und Samuel Wyss ballerten aus der zweiten und dritten Reihe aufs gegnerische Gehäuse – und trafen. Mit jeweils nur zwei Fehlwürfen erzielten die beiden acht beziehungsweise zehn Treffer. Herzogenbuchsees Torhüter Julian Pfister, der eine durchwegs solide Leistung zeigte und zehn Bälle parierte, sah gegen diese Rückraumwürfe nicht immer sehr sicher aus und hätte da mit dem ein oder andern entschärften Ball mehr zum Matchwinner für seine Farben avancieren können. Doch so blieben die Gelben in Schlagdistanz. Nach dem 21:17 durch Luc Kummer ging erstmals ein Ruck durch die Urner Abwehr, die sich nun aggressiver zeigte. Prompt folgte der Lohn, denn mit vier Toren en suite glichen die Gelben wieder aus (21:21, 47.').
Dies war noch nicht der Umbruch im Spiel, aber zumindest der Auftakt in die spannende Schlussphase. Denn acht Minuten vor dem Ende konnten sich die Einheimischen nochmals mit zwei Treffern absetzen. Nun kam der Vorteil zu tragen, den sich die Altdorfer mit den bisherigen Resultaten erspielt haben. Während die Urner einen Ausrutscher verkraften könnten, spürte Herzogenbuchsee im Abstiegskampf das Messer am Hals. So kam den Bernern diese Unbekümmertheit abhanden, mit der sie über die gesamte Spielzeit zu einfachen Toren kamen. Drei Altdorfer Tore in Serie sorgten in der 56. Minute für die erstmalige Altdorfer Führung seit der Startphase. Daraufhin wurde es richtig hektisch. Anstatt siebzig Sekunden vor dem Ende das vorentscheidende 24:26 zu erzielen, führte der Gegenstoss nach einem technischen Fehler zum erneuten Ausgleich. Zwanzig Sekunden vor dem Ende fiel der 26. Treffer mittels Siebenmeter dann doch noch, im Gegenzug brachten die Herzogenbuchseer aber nochmals ihren Kreisläufer in Abschlussposition. Torhüter Christian Amrein spekulierte auf die Richtige Ecke und so jubelten schlussendlich doch noch die Urner.
Mit diesem Sieg sicherte sich der KTV noch vor Ostern den definitiven Ligaerhalt. Zwei Siege aus den verbleibenden drei Spielen reichen dem Leader zum Gruppensieg. Nach Ostern steht das Spiel in Lyss an, bevor die Saison mit zwei Heimspielen gegen Herzogenbuchsee und Muri abgeschlossen wird.
Für den KTV spielten:
Fabio Arnold/Christian Amrein; Luca Aschwanden, Lorin Schleich (2), Lukas Müller (8), Daniel Baumann, Marco Inderbitzin, Pascal Aschwanden, Samuel Wyss (10), Kevin Ledermann, Matteo Kovacevic, Florian Henrich (4/2), Petar Bubalo, Tomas Adamcik (2)
Spielbericht HC KTV Altdorf – KTV Muotathal 26:23 (12:14), 2.4.22 Altdorf Feldli
Der KTV Altdorf gewinnt das Spitzenspiel gegen den KTV Muotathal dank einer überzeugenden zweiten Halbzeit mit 26:23. Durch den Derbysieg und die zeitgleiche Niederlage des West HBC bauen die Urner die Tabellenführung wieder aus.
Zwei Gesichter zeigten die Urner in den beiden Halbzeiten. Da war dieser verunsicherte Auftritt im ersten Umgang, der schon dafür sorgte dass man gegen Muri zu lange kämpfen musste und in der Romandie sang- und klanglos unterging. Und sobald die Seiten gewechselt waren, bekam man den Leader zu sehen, der aus einer stabilen Deckung heraus das Spiel an sich riss, dem Gegner die Luft abschnürte und den fünften Vollerfolg im sechsten Spiel feierte.
Die erste Halbzeit gehörte aber klar den Schwzyzer Gästen. Ihr Hintester, Remo Betschart, liess sich gleich früh drei Paraden gutschreiben und sorgte dafür, dass seine Farben um zwei Längen vorlegen konnten. Wie bereits in den letzten beiden Partien nach dem einmonatigen Unterbruch fanden die Urner nicht zur gewohnten defensiven Stabilität. Vor allem die rechte Muotathaler Angriffsseite um Fabio Gwerder genoss Narrenfreiheit. Der junge Rückraumshooter verwandelte sechs seiner acht Wurfversuche und war die spielbestimmende Figur dieser ersten Halbzeit. Daneben kam der bereits 42-jährige Martin „Zömbel“ Betschart vier mal viel zu frei über den Kreis zum Torerfolg. Obwohl bei der Urner Defensivabteilung eine Ratlosigkeit aufkam, verpassten es die Schwyzer, ihre Überlegenheit auf die Resultattafel zu bringen. Mit dem 12:14 Rückstand zur Pause waren die Altdorfer gut bedient, lag für die zweite Halbzeit noch alles im Möglichen.
Mit dem langzeitverletzten Fabian auf der Maur, dem rekonvaleszenten Kevin Ledermann und dem beruflich abwesenden Tomas Adamcik fehlten gleich drei Eckpfeiler des Urner Abwehrverbunds. Doch im Gegensatz zu den vorherigen 150 Spielminuten stand wieder eine aggressive, bewegliche und harte Deckung vor dem Urner Gehäuse. Vor allem Petar Bubalo brillierte auf der rechten Halbposition mit guten Defensivaktionen und zahlreichen geblockten Bällen. Und plötzlich ist diese Leichtigkeit im Thaler Angriffsspiel abhanden gekommen. Dass mit Fabio Gwerder der grosse Unruheherd auf die Bank beordert wurde nahm man beim KTV Altdorf mit Wohlwollen zur Kenntnis. Denn von da an lief das Spiel über die linke Angriffsseite und damit gegen den so starken Petar Bubalo. Genau sechs Minuten nach Wiederanpfiff erzielte dieser den Altdorfer Führungstreffer zum 17:16. Die Urner powerten weiter und überrannten die Kontrahenten regelrecht. Erfolgreichster Torschütze der Gelben war erneut Lukas Müller mit sechs Treffern, die beiden Flügel Pascal Aschwanden und Lorin Schleich konnten sich vier Mal auszeichnen. So stand es eine Viertelstunde vor dem Ende bereits 23:18 und das Polster schien bereits vorentscheidend. Doch nun kam es zum Bruch im Altdorfer Angriffsspiel. Neun der zehn folgenden Ballbesitze führten nicht zum Torerfolg. Doch weiterhin hielt die Defensive und nach fünf schwachen Halbzeiten konnten sich die Urner wieder auf einen parierenden Torhüter hinter sich verlassen. Christian Amrein schrieb sich elf seiner insgesamt fünfzehn Paraden in der zweiten Halbzeit gut und hielt die Muotathaler in seinem persönlich letzten Urschweizer Derby auf Distanz. So reichte das letzte Schwyzer Aufbäumen nur noch zur Resultatkosmetik, denn der 26:23 Heimsieg geriet nicht mehr in Gefahr.
Nach der überraschenden Niederlage des West HBC in Herzogenbuchsee kam es hinter den Altdorfern zum grossen Zusammenschluss. Das Polster der Urner beträgt nun drei Punkte, am andern Ende warten die Lysser noch auf den ersten Punktgewinn. Vier Mannschaften befinden sich weiterhin im Kampf gegen den zweitletzten Platz. Die Muotathaler mit sieben Punkten aus sieben Spielen verbleiben vorübergehend auf dem zweiten Rang vor West (6 Spiele, 7 Punkte), Muri (6,6) und Herzogenbuchsee (6,6). Somit braucht der KTV drei Siege aus den verbleibenden vier Partien für den sicheren Gruppensieg.
Für den KTV spielten:
Christian Amrein/Fabio Arnold, Luca Aschwanden, Lorin Schleich (4), Lukas Müller (6), Daniel Baumann (3), Marco Inderbitzin (1), Pascal Aschwanden (4), Samuel Wyss (3), Carlo Inderbitzin, Kevin Ledermann, Matteo Kovacevic, Florian Henrich (3), Petar Bubalo (2)
Spielbericht West HBC – HC KTV Altdorf 31:26 (13:13) 26.3.22 Crissier Marcolet
Abgesehen von starken Startminuten konnten die Altdorfer für einmal überhaupt nicht überzeugen. Das Heimteam liess in Crissier nichts anbrennen und schrieb sich gegen verunsichert wirkende Urner zwei Punkte im Kampf um den Spitzenplatz in dieser Abstiegsrundengruppe gut.
Als Samuel Wyss in der siebten Spielminute zum 1:4 einnetzte, sah die Altdorfer Welt noch rosig aus. Die lange Anreise schien nicht die befürchteten Anlaufschwierigkeiten zur Folge zu haben, die Defensive wirkte stabil und der Angriff skorte effizient. West HBC reagierte aber umgehend. Der junge Laurent Veiga wurde auf den Platz beordert und brachte die nötige Dynamik in das bis dahin zu statische westschweizer Angriffsspiel. Mit schnellen Seitwärtsbewegungen zog der Youngster mit Jahrgang 2005 die Altdorfer Deckung auseinander. Die bis dahin gut funktionierende Abwehr verlor schlagartig die ganze Sicherheit und wurde nun fahrig. Einfache Tore steigerten das Selbstvertrauen der Romands, die nun auch in der Verteidigung zulegten und den Altdorfer Angriff vor grössere Probleme stellte. So war die Wende nach 24 Spielminuten vollendet, als Pierre Kunstmann das 11:9 erzielte. Die Altdorfer vermochten aber nochmals zu reagieren und glichen bis zum Seitenwechsel wieder zum 13:13 aus.
Nach der Pause durften sich die Altdorfer bei Torhüter Fabio Arnold bedanken. Dieser verminderte den Schaden des Urner Fehlstarts mit fünf Paraden innert neun Minuten. Doch trotzdem setzte sich das Heimteam erstmals mit drei Toren ab. Der Plan des HBCW war dabei klar erkennbar. Das Tempo im Umschaltspiel wurde konsequent herausgenommen, im kontrollierten Positionsangriff wurde ein Weg gefunden, um mit wenigen technischen Fehlern zum Torerfolg zu kommen. Ganz anders auf der Gegenseite. In der zweiten Welle und über die schnelle Mitte landete der Ball bei Lukas Müller, der sich mit seiner ungestümen Art durch die Deckung tankte. Acht Tore aus neun Versuchen erzielte der Seedorfer und hielt die Altdorfer immerhin in Schlagdistanz. Mit etlichen technischen Fehlern stellte sich der KTV aber selbst das Bein. Auch das Angriffsspiel mit dem siebten Feldspieler scheiterte, denn drei erfolgreiche Würfe ins verwaiste Tor war die Folge.
In der bisherigen Rückrunde behielten die Urner in den entscheidenden Momenten oft die Ruhe und profitierten von Fehlern der Gegner. So hätte beispielsweise das Derby im Muotathal auch gerne auf die Seiten der Schwyzer kippen können und auch vor einer Woche in Muri verhinderte der KTV den Anschlusstreffer. Doch diesmal konnten sich die Altdorfer Houdinis nicht mehr entfesseln. Zu fehleranfällig, ideenlos und schlicht zu schwach präsentierte man sich. In den letzten Minuten fiel der Altdorfer Widerstand dann endgültig und der Vorsprung verdoppelte sich bis zum Schlussstand von 31:25. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Petar Bubalo, dessen Fuss ein Weiterspielen verunmöglichte.
Trotz dieser Niederlage bleiben die Altdorfer Leader. Der Vorsprung auf die Romands beträgt aber nur noch einen Punkt. Somit wird die Ausgangslage fürs Derby vom kommenden Samstag gegen das Muotathal noch brisanter. Nicht nur würde der KTV mit einem Sieg den Spitzenplatz behaupten, die Punkte neun und zehn wären wohl auch mit dem definitiven Ligaerhalt gleichzusetzen. Doch dafür müssen die Altdorfer nochmals einen Gang zulegen, denn ein Derbysieg wurde noch nie verschenkt.
Für den KTV spielten:
Christian Amrein/Fabio Arnold; LorinSchleich (2), Lukas Müller (8), Daniel Baumann, Marco Inderbizin, Pascal Aschwanden (5), Samuel Wyss (5), Carlo Inderbitzin, Matteo Kovacevic, Florian Henrich (3/2), Petar Bubalo (1), Tomas Adamcik (2)
Spielbericht TV Muri – HC KTV Altdorf 26:30 (14:17), 19.3.22 Muri Bachmatten
Auch wenn man den Altdorfern die dreiwöchige Spielpause anmerkte, der bisher ungeschlagene Leader dieser Abstiegsrundengruppe behält die Weste weiss und setzt sich im Aargau beim TV Muri mit 26:30 durch. Aber vor allem defensiv besteht noch reichlich Verbesserungspotential.
Ende Saison wird der KTV Altdorf 18.5% der Saisonspiele gegen den TV Muri bestritten haben. Nach zwei Spielen in der Qualifkation, dem Weiterkommen im Cup und dem jetzigen Sieg stehen die Murianer auch noch zum Saisonabschluss im Programm. Doch nur im bisher einzigen Heimspiel konnten die Altorfer vollends überzeugen. Denn wieder einmal müssen die Aargauer konstatieren: Diese Altdorfer wären heute bezwingbar gewesen.
Die Urner starteten mit zwei vorgezogenen Abwehrspielern in die Partie. Diese sollten die Räume der beiden Rückraumspieler Noel Anghern und Yorick Kaufmann einengen. Fakt ist, diese Deckungsvariante hat nicht funktioniert. Ob dies taktisch die falsche Variante war, ist schon schwerer zu beantworten, denn das Engagement des gesamten Verteidigungskollektivs war mässig. Sinnbildlich dafür steht eine Abwehrquote der beiden Schlussmänner von lausigen 16 Prozent. Damit gewinnt man in der Regel kein Handballspiel. Doch auch auf Seiten des TVM sah die Deckungsarbeit nicht besser aus. Als Schönwetterhandball bezeichnet man dies, wenn ohne Kampf, Härte und den daraus resultierenden Schmerzen „bällelet“ wird, passte aber perfekt zum Prachtwetter an diesem letzten Tag vor dem astronomischen Frühlingsanfang.
So überrascht es nicht, dass sich ausschliesslich Offensivakteure ins Rampenlicht spielten. Allen voran betrieb ein Rookie massig Schleichwerbung. Oder anders ausgedrückt, der rechte Fügel Lorin Schleich machte mit sechs Toren Werbung in eigener Sache. Mit vier Toren in Serie korrigierte der Obwaldner den 8:6 Fehlstart und brachte den KTV mit 8:10 in Front. Da in der Folge beidseitig weiterhin fast jeder Angriff vom Erfolg gekrönt war, änderte sich auch an der Tordifferenz bis zum Seitenwechsel nicht mehr viel.
Im zweiten Umgang fand das muntere Torewerfen seine Fortsetzung. Die ersten zwei Zähler gingen auf das Konto der Gäste, die sich mit dem 14:19 nun ein kleines Polster erspielten, dieses aber keine zwei Zeigerumdrehungen später schon wieder in die Geschichte einging. Beim Stand vom 17:19 bot sich den Murianern die erste von fünf Chancen, um auf einen Treffer zu verkürzen. Doch all diese Möglichkeiten blieben ungenutzt. So dürfen sich die Altdorfer mit dem Minimalerfolg rühmen, dass die Deckung immerhin in den wichtigen Momenten verhielt. Dass es aber nicht noch mehr von diesen wichtigen Momenten gab, lag an der Ausbeute der Offenesive. Neben Lorin Schleich überzeugten auch Petar Bubalo und Florian Henrich mit sieben Toren. Pascal Aschwanden blieb bei seinem Comeback ohne Fehlwurf und schrieb sich vier Zähler gut. Bei Muri wurde Finn Kreuzer mit neun Treffern aus zehn Versuchen zum „Best Player“ ausgezeichnet und durfte sich wie Lorin Schleich über diese persönliche Auszeichnung freuen.
So kam der KTV im vierten Spiel dieser Abstiegsrunde zum vierten Sieg und grüsst weiter von der Tabellenspitze. Am Samstag steht die weite Auswärtsfahrt zum West HBC an. Die Romands sind nach Verlustpunkten auf dem zweiten Rang klassiert, es kommt also zum Spitzenspiel.
Für den KTV spielten:
Christian Amrein/Fabio Arnold; Luca Aschwanden, Lorin Schleich (6), Lukas Müller, Daniel Baumann (4), Marco Inderbitzin (1), Pascal Aschwanden (4), Samuel Wyss (1), Carlo Inderbitzin, Matteo Kovacevic, Florian Henrich (7), Petar Bubalo (7)
Spielbericht HC KTV Altdorf – PSG Lyss 33:24 (17:11) 19.2.22 Altdorf Feldli
Auch gegen PSG Lyss gehen die Altdorfer Handballer als Gewinner vom Platz. Im Gegensatz zu den Auftritten in den vorherigen beiden Wochen überzeugten die Urner aber nicht vollends, das 33:24 war ein Arbeitssieg.
In der Startviertelstunde durften sich die Altdorfer bei Torhüter Fabio Arnold bedanken. Der junge Altdorfer schrieb sich gleich mal sechs Paraden gut, was bei ebenso vielen Gegentreffern eine zwischenzeitliche Abwehrquote von 50% ergab. So zog das Heimteam im Feldli mit vier Toren weg. Rückblickend war dieses Polster bereits vorentscheidend. Das fehleranfällige Urner Kollektiv konnte aber nicht den Eindruck vermitteln, dass man die Seeländer bereits vollends im Griff habe.
Denn die mit wenig Vorschusslorbeeren angetretenen Berner präsentierten sich nicht so, wie man einen Gegner erwartet hätte, der aus 16 Spielen erst einen Sieg einfahren konnte. Vor allem der durchschlagskräftige Rückraum sorgte mit einfachen Toren für stete Gefahr. Defensiv wussten die Lysser aber nicht zu überzeugen. So durften die Altdorfer in Person von Florian Henrich gleich sieben Mal zum Siebenmeter antreten, die alle verwandelt wurden. In einer beidseitig von Fehlern geprägten Partie konnten sich die Hausherren langsam aber stetig absetzen. Der Pausenstand von 17:11 nahm dann bereits etwas Druck von den Urner Schultern.
Die Geschichte des zweiten Umgangs ist dann schnell erzählt. Obwohl der KTV weiterhin nicht mit restloser Überzeugung auftrat, bestrafen konnte ihn der Gegner nicht mehr. Zwar produzierte der KTV mehr Ballverluste, Lyss warf aber öfters am Tor vorbei und die Altdorfer Schlussmänner parierten sechs Bälle mehr. Allgemein müssen sich die Gäste vorwerfen lassen, dass sie ihre Chancen nicht nutzten. Beispielsweise fand nur einer von vier Penaltys den Weg ins Tor. Denn es wäre einer dieser Abende gewesen, in denen man die Altdorfer nochmals hätte ins Wanken bringen können. So geschah dies in der Vorrunde beispielsweise gegen Kriens, als man den Gegner vermeintlich im Griff hatte, sich gegen das Aufbäumen der Luzerner aber nicht mehr stemmen konnte und einen der zwei sicher geglaubten Punkte noch abgab. Doch diese Initialzündung kam bei dem Lyssern nicht mehr. So nützen auch die 14 Treffer des Duos Moritz Grünig und Filip Michalek nicht weiter. Auf Altdorfer Seiten konnte sich neben dem treffsicheren Siebenmeterschützen Florian Henrich auch Samuel Wyss in Szene setzen. Mit seinem persönlich sechsten Treffer sorgte er für den doch klaren Schlussstand von 33:24.
Zieht man vor der einmonatigen Spielpause nun Bilanz über die ersten drei Spiele, so darf man zurecht zufrieden sein. Denn mit Fabian auf der Maur, Kevin Ledermann und Pascal Aschwanden fehlen zurzeit nicht nur beide Kapitäne, sondern auch der einzige linke Flügel im Kader. Dass neben den Siegen gegen West und Lyss sogar ein Vollerfolg im Derby heraussprang, überrascht sogar die Urner. Nach diesen drei Siegen dürfte in den verbleibenden sieben Partien im Urnerland keine Abstiegsangst mehr aufkommen.
Die Mannschaft verabschiedet sich nun eine Woche lang in den Zwangsurlaub, denn mit dem Feldli ist die einzige Halle im Kanton, in der der Gebrauch des essentiellen Harzes gestatten ist, geschlossen. Im Einsatz steht die Mannschaft somit über die Fasnachtstage nur als Festwirte im Barwagen auf dem Lehnplatz und dem Sternern in Schattdorf, bevor dann ab nächstem Dienstag die Vorbereitung auf den Rest der Saison ansteht.
Für den KTV spielten:
Fabio Arnold/ChristianAmrein/Kavin Kanthapody; Luca Aschwanden (2), Lorin Schleich (3), Lukas Müller (3), Daniel Baumann, Marco Inderbitzin (1), Samuel Wyss (6), Matteo Kovacevic, Florian Henrich (11/7), Petar Bubalo (3), Tomas Adamcik (3)
Spielbericht KTV Muotathal - HC KTV Altdorf 27:28 (14:16) 12.2.22 Muotathal MZH
Im dritten Derby der Saison fahren die Altdorfer im Duell zweier Rumpfkader den ersten Sieg gegen den Kantonsnachbarn aus dem Muotathal ein. In einer spannenden und umkämpften Partie behalten die Urner beim 27:28 Auswärtserfolg knapp die Oberhand.
Als die Altdorfer im letzten Spiel der Qualifikationsrunde noch auf den fünften Platz abrutschten, blieb ein kleiner Wermutstropfen. Die drittplatzierten Muotathaler landen in der selben Gruppe und es kommt in der sonst nicht sehr attraktiven Abstiegsrunde immerhin noch zu zwei weiteren Derbys. Dass dieses Duell von der Qualität her nicht ganz mit den vorherigen Duellen mithalten wird, konnte man bereits im Voraus ahnen. Denn beide Teams konnten nicht mit der vollen Kaderstärke auflaufen.
Gerade mal acht Feldspieler des Kaders absolvierten das Abschlusstraining am Freitababend. Nebst dem langzeitverletzten Fabian auf der Maur (Knie) fielen im Vergleich zur Vorwoche mit Kevin Ledermann (Daumen), Pascal Aschwanden (Oberschenkel), Mario Cota (Finger) und Tomas Adamcik (Arbeit) vier weitere Spieler weg. Dafür durften Carlo Inderbitzin und Luca Aschwanden die Kaserne übers Wochenende verlassen, konnten die letzten drei Wochen aber kein einziges Mal trainieren und Samuel Wyss war nach überstandener Infektion noch nicht im Vollbesitz der Kräfte. Für die Muothaler hingegen war es der erste Ernstkampf des Jahres, nachdem man den Rückrundenauftakt aufgrund mehrerer Coronafälle verschieben musste.
In diesem Duell der Abwesenden fanden beide Trainer den gleichen Lösungsansatz. Mit einer offensiven Deckungsvariante sollen die verbleibenden Leistungsträger aus dem Spiel genommen werden, so dass die zweite Garde für die Musik sorgen muss. So spielte der junge Seedorfer Lukas Müller plötzlich erste Geige und erzielte in den ersten zehn Spielminuten auch gleich mal vier Treffer. So waren es die Urner, die in der Startviertelstunde mit drei Längen vorlegen konnten. Am Altdorfer Vorteil auf der Anzeigetafel änderte sich im ersten Umgang nichts mehr, durch eine Doublette vor dem Seitenwechsel hielten die Hausherren mit dem 14:16 aber den Anschluss.
Nach Wiederbeginn waren die Muotathaler dann klar spielbestimmend. Hatte man anfangs der Partie noch den Eindruck, Spielmacher und Kopf der Mannschaft Alex Suter fehlt an allen Enden, war es nun Shiprim Kurti, der diese Rolle einnahm. Mit neun Treffern war er, der Seit Ende Oktober den ersten Ernstkampf bestritt, der erfolgreichste Torschütze der Partie. Die Altdorfer Defensive, die ohne ihre beiden Anker Tomas Adamcik und Kevin Ledermann auskommen musste, wirkte in dieser Phase zu passiv und die Thaler nutzten dies zur Wende. Der Pausenvorsprung hielt nur sechs Minuten, weitere zwölf Zeigerumdrehungen später lag dann das Heimteam mit drei Treffern in Front.
Mit dem Sieg vor Augen entglitt den Schwyzern die Partie aber noch. Die Chance um auf +4 zu stellen blieb ungenutzt, in der Folge gab man den Ballbesitz durch technische Fehler ab oder scheiterte an Torhüter Christian Amrein, der insgesamt 20 gegnerische Würfe entschärfte. Vierzig Sekunden vor dem Ende vollendete Florian Henrich mittels Siebenmeter den den siegbringenden 5:0-Lauf der Altdorfer. Zwar konnte Pascal Gwerder zehn Sekunden vor dem Ende nochmals auf 27:28 verkürzen, die restliche Spielzeit konnten der KTV aber ohne Probleme herunterspielen und anschliessend den Sieg im Derby bejubeln.
Damit grüssen die Altdorfer nach zwei Siegen aus ebenso vielen Partien von der Tabellenspitze. Mit den Thalern und dem West HBC hat man dabei sogar die zwei auf dem Papier stärksten Gegner bezwungen. Reüssieren die Urner auch noch im Heimspiel vom kommenden Samstag gegen Lyss, kann man sich ohne jegliche Abstiegsängste in die einmonatige Pause verabschieden. Dieser Moral-Booster kam gerade zur rechten Zeit, um auch die dritte Aufgabe zu packen bevor sich dann bis Mitte März auch die Personalsituation entspannen wird.
Für den KTV spielten:
Christian Amrein/Fabio Arnold; Luca Aschwanden, Lorin Schleich (5), Lukas Müller (5), Daniel Baumann (2), Marco Inderbitzin, Samuel Wyss (5), Carlo Inderbitzin (1), Matteo Kovacevic, Florian Henrich (7/3), Petar Bubalo (3)
Spielbericht HV KTV Altdorf – West HBC 29:23 (13:10), 5.2.22 Altdorf Feldli
Mit einem klaren Heimsieg gegen den West HBC fährt der KTV Altdorf im ersten Spiel dieser Abstiegsrunde auch gleich die ersten Punkte ein. Für beide Teams bleibt aber noch Luft nach oben.
Die Ausgangslage dieser beiden Teams ist ähnlich. Beide Teams haben mit Personalsorgen zu kämpfen, der Trainingsalltag gestaltet sich schwierig und trotzdem spielte man in der Vorrunde so auf, dass man mit dem Abstieg eigentlich nichts zu tun haben sollte. Doch die Punkte, um sich von der roten Abstiegszone zu entfernen, müssen beide Teams zuerst einfahren.
Dass die Vorbereitung beidseitig nicht einwandfrei verlief, zeigten dann auch die ersten Spielminuten. Hektisch, unsicher und fehleranfällig beschreibt das Geschehen in der Startphase. Während die Altdorfer Defensive schnell zur gewünschten Stabilität fand, verhinderten fünf technische Fehler und drei Fehlwürfe ein frühes Absetzen. West hingegen warf gleich mehrmals Flügelanspiele ins Toraus und schenkten den Urnern damit wieder den Ballbesitz. So ist es nicht unverdient, dass keines der beiden Teams eine klare Führung erspielte konnte. Dennoch waren es die Altdorfer, die jeweils knapp mit zwei, drei Toren in Front lagen. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel war der stärkste Westschweizer Lindrit Fetahu für den 8:7 Anschlusstreffer verantwortlich. Doch vor dem Seitenwechsel konnte sich das Heimteam in torreichen Minuten wieder mit 13:10 absetzen.
Rückblickend war dies bereits die Vorentscheidung. Denn weder konnte sich West nochmals in einer Form präsentieren, in der man ihnen die Wende zugetraut hätte, noch liess die so starke rechte Angriffsseite der Altdorfer nach. Petar Bubalo war mit neun Treffern aus zehn Wurfversuchen der klar beste Mann auf dem Platz. Daneben hatte der junge Lorin Schleich die Mammutaufgabe, den verletzten Kapitän Fabian auf der Maur zu ersetzen. Mit vier Toren erledigte er diesen Job aber mit Bravour. Ebenfalls erfreulich zu vermelden ist das Debut des 16-jährigen Mario Cota in den Schlussminuten.
Beim letzten Aufbäumen des West HBC, als die klare Altdorfer Führung von 21:13 auf 21:18 zusammen schmelzte, erledigten sich die Romands mit Eigenfehlern aber gleich wieder selbst. Dass die Spannung nicht nochmals zurückkehrte war den Urner recht, denn so fuhr man die ersten zwei Punkte im Jahr 2022 dann schlussendlich doch mehr oder weniger ungefährdet ein. Da alle andern Teams noch in der Winterpause weilen, grüsst der KTV nun von ganz oben.
Damit hat der KTV den auf Papier stärksten Gegner aus der Bern/Romandie-Gruppe geschlagen. Die weiteren Gegner aus Herzogenbuchsee (6.) und Lyss (8.) waren in der Vorrunde hinter den viertplatzierten Westschweizern aus Crissier klassiert. Am nächsten Samstagabend wartet nicht nur das Derby gegen den KTV Muotathal auf, sondern mit den Schwyzern auch der stärkste Gegner. Die bisherigen zwei Partien gingen dabei an den aus Urner Sicht falschen KTV. Der Rivale musste seine Auftaktpartie aber aufgrund zahlreicher Coronafälle verschieben und starten somit mit dem Derby ins Handballjahr 2022.
Für den KTV spielten:
Christian Amrein/Fabio Arnold/Kavin Kanthapody, Lorin Schleich (4), Lukas Müller (1), Daniel Baumann (1), Marco Inderbitzin, Pascal Aschwanden (3), Mario Cota, Kevin Ledermann (2), Matteo Kovacevic, Petar Bubalo (9), Florian Henrich (7/3), Tomas Adamcik (2)
Spielbericht SG HV Olten 1 – HC KTV Altdorf 31:24 (17:9) 11.12.21 Olten BBZ
Der KTV Altdorf schliesst das Handballjahr 2021 mit einer Enttäuschung ab. Vor allem eine dürftige erste Halbzeit rechtfertigt die hohe 31:24 Niederlage in Olten.
Es war das Duell dieser beiden Mannschaften, die sich im bisherigen Saisonverlauf unter den eigenen Ansprüchen verkauften und sich nun immerhin den Platz in der vorderen Tabellenhälfte sichern wollten. In einer ausgeglichen erwarteten Partie hatten die Urner aber bald das schlechtere Blatt in den Händen. Nachdem der erste Angriffsversuch noch erfolgreich war, stellte das offensive Oltener 5/1-Abwehrsystem die Altdorfer erfolgreich unter Druck. Gleich sechs Angriffe in Serie verliefen daraufhin im Sand. Da auch die Defensivleistung nicht an die noch so überzeugende Stabilität des Hinspiels anknüpfen konnte, stand es bald 5:1 für das Heimteam. Danach warf Olten die eigene Fehlermaschinerie aber so richtig an, der KTV wurde zielstrebiger und bereits vier Minuten später erzielte Kevin Ledermann den Anschlusstreffer zum 6:5. Ohne diese kurze Phase im Aufwind wäre die Partie zur Pause wohl schon definitiv entschieden gewesen, denn der Rest des ersten Umgang gehörte wieder den Solothurnern. 17:9 lautete das klare Verdikt zum Seitenwechsel.
Es wäre nicht das erste Mal in dieser Saison gewesen, dass sich der KTV auch nach hohem Rückstand noch einmal ins Spiel hätte bringen können. Doch die Liste der nicht einsetzbaren Spieler wurde drei Minuten nach der Pause nochmals ergänzt. Neben dem abwesenden Abwehrchef und Kreisläufer Tomas Adamcik, den verletzten Lukas Müller und Fabian auf der Maur und dem rekonvaleszenten Pascal Aschwanden musste auch Daniel Baumann nach seiner dritten Zweiminutenstrafe seinen Posten räumen. Von da an blieb mit dem jungen Matteo Kovacevic nur noch eine Option am Kreis, der seine einzige Wurfgelegenheit aber verwandeln konnte. Auch auf der Torhüterposition galt im zweiten Umgang „Jugend forscht“. Mit Jan Dittli, der studienbedingt in dieser Saison nicht mehr für den KTV auflaufen wird und dem verletzten Christian Amrein fehlten zwei Torhüter, weshalb der siebzehnjährige Kavin Kanthapody zum Debut im Herren 1 kam. Der Youngster, der normalerweise für die SG Pilatus in der höchsten Juniorenliga aufläuft, konnte mit vier Paraden einen soliden Einstand feiern.
Doch trotz aller Absenzen bewies der KTV noch einmal Moral. Zwar reichte es nicht um noch mal ernsthaft um Punkte mitreden zu können, aber zumindest ging die zweite Halbzeit mit einem Treffer an die Urner. Sicherlich kein Grund für eine grosse Feier, doch der schwache Eindruck der ersten Halbzeit konnte korrigiert werden. Mit dem schlussendlich aber klaren 31:24 Sieg sichert sich der HV Olten den vierten Platz vor dem KTV. Damit verpassen die Urner die angestrebte vordere Tabellenhälfte, darf sich aber mit zwei Derbys in der Rückrunde trösten, Denn damit treffen die Altdorfer in der ansonsten nicht sehr attraktiven Abstiegsrunde immerhin noch zwei Mal auf den KTV Muotathal. Die Schwyzer mussten sich im letzten Spiel Handball Emmen geschlagen geben, die sich damit den zweiten Finalrundenplatz hinter Dagmersellen sicherten. Ergänzt wird die Urnerisch-Schwyzerische Abstiegsrundengruppe mit dem TV Muri, dem West HBC aus Crissier, dem HV Herzogenbuchsee und dem PSG Lyss. Dies interessiert dann im Jahr 2022, nach 17 Spielen in etwas mehr als drei Monaten verabschiedet sich der KTV nun vorläufig in die hochverdiente Weihnachtspause.
Für den KTV spielten:
Fabio Arnold/Kavin Kanthapody; Luca Aschwanden (3). Lorin Schleich, Daniel Baumann (2), Marco Inderbitzin (1), Pascal Aschwanden, Samuel Wyss (3), Carlo Inderbitzin, Kevin Ledermann (5), Matteo Kovacevic (1), Florian Henrich (4/2), Petar Bubalo (5)
Herren 1. Liga Handball Emmen - HC KTV Altdorf 35:33 (17:15), 1.12.21 Emmen Rossmoos
Wieder einmal spielt der KTV gegen ein Spitzenteam gut mit, doch über die volle Spielzeit war der Gegner dann doch wieder besser. So verdienen sich die Emmer zwei weitere Punkte und bleiben auf Finalrundenkurs.
Die ersten Minuten gehörten den beiden Schlussmännern Jan Dittli und Yannik Schnellmann. Nach insgesamt sechs Fehlwürfen waren es die Altdorfer, die das 0:1 erzielen konnten. Bereits nach dem Ausgleich der Emmer zeigte sich, welche Stärke der Luzerner man unterbinden müsste. Technischer Fehler Altdorf, drei Sekunden später die Führung für Hanball Emmen, danach ein Fehlwurf, fünfzehn Sekunden bis zum erneuten Gegentreffer. Auch nach dem zweiten Altdorfer Treffer dauerte es nur vierzehn Sekunden bis zum nächsten Gegentor. Zwei weitere erfolglose Angriffsversuche später sorgte ein weiterer Gegenstoss zur frühen 6:2 Führung für die Hausherren. Die ersatzgeschwächten Altdorfer vermissten mit Samuel Wyss nicht nur den besten Feldtorschützen, denn Lukas Müller, Luca und Pascal Aschwanden standen ebenfalls nicht zur Verfügung. So war klar, dass man das hohe Tempo in diesem für Emmen typischen „run-and-gun“ nicht über 60 Minuten mitgehen kann. In der Folge wurde der Altdorfer Angriff aber stabiler. Nicht nur liess man damit den eigenen Torzähler hochdrehen, sondern unterband damit auch die bisher so verheerenden Konter. Doch auch die Altorfer Defensive fand keinen Zugriff. Es brauchte zwei Emmer Abschlüsse neben das Tor sowie ein technischer Fehler, damit die Urner kurz vor der Pause mit einem 3:0-Lauf den Anschluss zum 16:15 wiederherstellen konnten.
Nach dem Seitenwechsel war er zu erkennen, dass die Emmer diejenigen sind, die den hohen Druck verspüren und im Kampf um den Finalrundenplatz auf Punkte angewiesen sind. Nach dem selbstverschuldeten Altdorfer Anschluss wirkten die Luzerner nun etwas nervös. In den ersten acht Angriffen musste der KTV nur gerade ein einziges Gegentor hinnehmen. So konnten die Altdorfer bis zur 39. Minute und dem 18:21 nun erstmals richtig vorlegen. Der Altdorfer Angriff beschränkte sich aber auf fünf Spieler. Kevin Ledermann erzielte acht Tore, drei rechte Seite mit Fabian auf der Maur und Patar Bubalo je sechs Tore, Tomas Adamcik und Florian Henrich jeweils vier Feldtore, letzterer noch mit vier verwandelten Strafwürfen. Der Rest steuerte ein Tor bei, was Trainer Stefan Epp dazu brachte, am Stammpersonal festzuhalten. Zur Mitte des zweiten Umgangs erhöhten die Emmer das Tempo noch einmal. Die Altdorfer kamen gar nicht dazu, eine richtige Deckung zu stellen, so schnell kam das Heimteam zu Abschlüssen. Erst hielt der Angriff aber dagegen und so behaupteten die Urner vorerst die Führung, danach kam aber wieder das von der ersten Halbzeit bekannte Muster. Fehlwurf, sieben Sekunden bis zum Gegentor, Fehler, zwölf Sekunden, Fehler, vier Sekunden, Fehler. So übergab man die Spielkontrolle wieder ans Heimteam, das bis neun Minuten vor dem Ende mit 31:28 wegzog. Der kleine Wermutstropfen in der Schlussphase: Trotz zweimaligem Anschlusstreffer konnten die Altdorfer nicht mehr ausgleichen und stehen schlussendlich ohne Punkte da. Der Grosse: Fabian auf der Maur verletzte sich nach einem erfolgreichen Gegenstoss ohne Fremdeinwirkung. Wie schlimm es den Kapitän erwischt hat, ist noch offen, die Eindrücke aus der Halle stimmen aber wenig optimistisch.
Nun geniesst der KTV ein spielfreies Wochenende, bevor dann in einer Woche das Finale um den vierten Platz ansteht. Auswärts trifft man auf die bis dann wahrscheinlich punktgleichen Oltener zum Abschluss dieser Qualifikationsrunde.
Für den KTV spielten:
Jan Dittli/Fabio Arnold/Christian Amrein; Manuel Gisler (1), Lorin Schleich, Daniel Baumann, Marco Inderbitzin, Carlo Inderbitzin. Kevin Ledermann (8), Fabian auf der Maur (6), Matteo Kovacevic, Florian Henrich (8/4), Petar Bubalo (6), Tomas Adamcik (4)
Herren 1. Liga HC KTV Altdorf – TV Dagmersellen 19:19 (10:7), 28.11.21 Altdorf Feldli
Eine schwache Phase nach dem Seitenwechsel kostet den KTV Altdorf den vollen Achtungserfolg gegen den Leader aus Dagmersellen. Durch den Ausgleich in letzter Sekunde holen die Urner aber immerhin den einen verdienten Punkt.
Obwohl die Dagmerseller mit einem Auswärtssieg die Finalrundenqualifikation hätten sichern können, waren es die Altdorfer, die sich zu Beginn wacher und entschlossener präsentierten, Allen voran Tomas Adamcik führte das Altdorfer Kollektiv, das auf ihren besten Feldtorschützen Samuel Wyss verzichten musste. Was der Slowake in der Defensive lieferte, war beeindruckend. Im Mittelblock organisierte er einen Altdorfer Abwehrriegel, der den Leader vor mächtige Probleme stellte. So waren es die Urner, die die Führung gleich zu Beginn an sich reissen konnten. Doch der Leader reagierte und konnte dann seinerseits mit zwei Längen vorlegen, nur um dann mit einem 0:3-Lauf die 6:5 Führung wieder an die Hausherren abzutreten, Das beidseitig fehleranfällige Spiel sorgte über die gesamte Spieldauer für fast 30 unnötige Ballverluste.
Wie in der Vorwoche hadert der KTV wieder mit einer harten roten Karte. Angriffs- sowie Deckungsspieler Manuel Gisler orientieren sich nach einem schlecht geworfenen Gegenstosspass, beide springen zum Ball und es kommt beim Fangen folglich zum Kontakt. Da den Ball keiner kontrollieren konnte, hätte man auf den Ausschluss sicher verzichten können. Doch der KTV liess sich nicht unterkriegen, zog sein Spiel durch und erspielte sich bis zur Pause ein verdientes 10:7-Polster.
Dass dieses nicht lange hält, wenn man gegen den Leader zu verhalten aus der Kabine kommt, zeigte sich gleich nach Wiederanpfiff. Der 5:0 Lauf der passierte aus Urner Sicht mit sicherlich zu wenig Gegenwehr. Doch man liess den TVD danach nicht wegziehen und es entwickelte sich wieder diese ausgeglichene und umkämpfte Partie. Weiter haderten die Urner mit den beiden Unparteiischen. Wurde vorne trotz Kontakt beim Wurf weitergespielt, flog man hinten für jede härtere Aktion mit einer 2'-Strafe vom Platz. Im Rahmen einer sachlichen Kritik darf man dies sicherlich so ausdrücken. Dann muss man aber auch anmerken, dass der KTV wie viele Vereine zu wenige Schiedsrichter stellt, und sich somit nicht über diejenigen beklagen darf, die den Spielbetrieb überhaupt ermöglichen. Als die Luzerner dann acht Minuten vor dem Ende durch Fabian Wyss erstmals mit drei Toren vorlegen konnte, schien die Partie endgültig aus der Altdorfer Hand zu gleiten.
Gibt es einen gutem Moment, um nach 35 erfolgreichen Versuchen in Serie unserer Nummer 22 einen Penalty zu verwerfen? Nein. Gibt es einen besonders doofen? Vielleicht dann, wenn der Wurf drei Minuten vor dem Ende an der Lattenunterkante hängen bleibt und damit der Anschlusstreffer zum 18:19 nicht fiel. Doch erneut bewiesen die Gelben Moral, erkämpften sich einen letzten Ball zur Ausgleichschance. Eine schöne Kombination fand in Überzahl den rechten Flügel Fabian auf der Maur, der zum schlussendlich sicherlich nicht unverdienten Punktgewinn einnetzte.
Bereits am Mittwochabend steht der Klassiker in Emmen an. Während die Urner neuen Mut schöpften, verlor Handball Emmen in Olten. Damit sind die Emmer nun unter Zugzwang, denn die Muotathaler können den Luzernern nun aus eigener Kraft den Finalrundenplatz entreissen.
Für den KTV spielten:
Christian Amrein/Jan Dittli/Fabio Arnold; Manuel Gisler, Lorin Schleich, Daniel Baumann, Marco Inderbitzin, Carlo Inderbitzin (1). Kevin Ledermann (2), Fabian auf der Maur (3), Matteo Kovacevic, Florian Henrich (4/1), Petar Bubalo (3), Tomas Adamcik (6)
Mobiliar Handball Cup 1/16-Final HC KTV Altdorf- HC Kriens-Luzern 20:37 (6:15) 20.11.21 Altdorf Feldli
Das Altdorfer Feldli wurde zum Schauplatz eines Innerschweizer Handballfests. Auch wenn sich der grosse Nachbar aus Kriens im Cup-Sechzehntelfinal schlussendlich klar durchsetzte, enttäuschte Gesichter suchte man vergebens.
In der 16. Minute erreichte die Stimmung im Feldli ihren Höhepunkt. Nach einem zwischenzeitlichen 2:7-Rückstand erzielte Samuel Wyss soeben den Anschluss zum 6:8. Ein Olympiasieger, in Form von Kriens' Trainer Goran Perkovac, lief zum Zeitnehmertisch und platzierte die Time-out-Karte. Die Altdorfer haben es tatsächlich geschafft, dem Starensemble aus der NLA Paroli zu bieten. Doch wie konnte es soweit kommen? Knappe zehn Minuten dauerte es, bis die Gelben die Ehrfurcht vor dem Innerschweizer Primus beiseite legen konnten und frei aufspielten. Denn in den Startminuten waren die Urner noch zu gehemmt, die gescheiterten Angriffsversuche wurden von den Luzernern in einem enormen Tempo durch Konter bestraft. Mittlerweile war aber mehr Zug im Altdorfer Angriffsspiel, die Krienser Deckungsreihe konnte bewegt werden und die dadurch entstandenen Lücken wurden auch gefunden. Drei erfolgreiche Angriffe durch drei verschiedenen Torschützen waren die Folge. Hinten konnte sich der KTV auf Torhüter Christian Amrein verlassen. Er parierte sieben Wurfversuche in der Startviertelstunde und hielt den Krienser Torregen damit zwischenzeitlich auf. Kurz danach ertönte die bereits erwähnte Sirene zum Time-out.
Das Ziel, die Krienser NLA-Handballer ein wenig zu ärgern, wurde vom Erstligisten damit erreicht. Das KrienserTtrainergespann musste seine Mannen noch einmal wachrütteln, was auch gelang. Denn der HCKL legte nun die geforderte Konsequenz an den Tag. Nach einem 5:0 Lauf der Luzerner kam es für den KTV in der 36. Minute noch dicker. Beim zurücksprinten kollidierte Fabian auf der Maur mit seinem Gegenspieler auf Höhe der Mittellinie. Das unterbinden des Konters wurde von den beiden Schiedsrichterinnen hart, aber regelkonform, mit den Ausschluss geahndet. Ehrenwerte Aktion: Angeführt von Torhüter Kayoum Eicher versuchten die Krienser das Schiedsrichtergespann vom Zücken der roten Karte abzuhalten, schlussendlich aber erfolglos. Die damit einhergehende Zweiminutenstrafe nutzten die Krienser nun um das Spiel bereits vor dem Seitenwechsel endgültig zu entscheiden. 6:15 lautete das klare Verdikt zur Halbzeit.
In der Pause konnten sich die Altdorfer aber nochmals fangen. Denn in der Hälfte Nummer zwei waren die Krienser immer noch die klar bessere Manschaft, Altdorf spielte aber mit und genoss es sichtlich. Immer wieder konnte man sich offensiv auf Samuel Wyss verlassen, der acht Tore erzielte und sich somit als Topscorer der Partie bezeichnen darf. Auf Seiten der Krienser stach aus dem starken Kollektiv Torhüter Kayoum Eicher mit einer sagenhaften Abwehrquote von 61% heraus. Die Schlussminuten gehörten dann dem Geburtstagskind Lukas Müller, der seine erlangte Volljährigkeit mit drei Toren zelebrierte. Neben dem Fakt, dass sich Kriens durchsetzte, war das Resultat von 20:37 nur noch Nebensache.
Denn das erhoffte Handballfest hat stattgefunden. Die Spieler liefen zu einer Lichtshow aufs Feld, mit Linda Indergand führte eine Urner Sportprominenz den Anwurf aus und glückliche Zuschauer genossen das Spiel auf den Rängen oder auf der Muosser Lounge. Kriens bedankte sich für die Mühen des ganzen Vereins mit einem Wimpel und einem kleinen Präsent für die Altdorfer Spieler. So sieht ein perfekter Cupsamstag aus.
Für Altdorf spielten:
Christian Amrein/Jan Dittli/Fabio Arnold; Luca Aschwanden (1), Mario Herger, Lukas Müller (3), Daniel Baumann, Samuel Wyss (8),Kevin Ledermann (2), Fabian auf der Maur (1), Matteo Kovacevic (1), Florian Henrich (4/2), Petar Bubalo, Tomas Adamcik