TV Muri - HC KTV Altdorf 21:22 (9:9), 6.12.19 Muri Bachmatten
Der KTV Altdorf lässt es in Muri zum Schluss noch einmal spannend werden aber holt sich im Freitagsspiel die zwei Punkte. Diese könnten noch wichtiger sein als erwartet.
Auf die beiden Niederlagen in den Spitzenspielen und der somit praktisch verspielten Chance auf die Finalrunde folgte die Auswärtsaufgabe in Muri. Die Mannschsft sollte Charakter beweisen und sich nochmals aufraffen, um die minimale Chance auf die Finalrundenquali nicht noch selbst zu verspielen. Dieser KO-Schlag wurde auf den Samstagabend erwartet, als Olten und Emmen mit Siegen die Rechnereien hätten beenden können.
Muri ist gegenüber dem Hinspiel, als sich die Teams Remis trennten, mit veränderter Formation angetreten. Topscorer Carlo Femiano fehlte verletzt, Jan Heusi lief angeschlagen auf und Keeper Tobias Wipf musste ebenfalls vertreten werden. Trotzdem konnte das Heimteam jeweils vorlegen. Beidseitig viele technische Fehler und Schiedsrichter, die gefühlt jeden Vierten Angriff aufgrund eines Vergehens abseits des Balles beendeten, liessen das Spielgeschehen stocken. Am meisten Weitsicht bewiesen die beiden Zuschauer, die mit gleich drei Kisten gegärtem Gerstensaft angereist sind und sich das Spiel genüsslich schöntranken. Die magere Handballkost wurde vom Pausensignal unterbrochen und mit dem ausgeglichenen Skore von 9:9 wurden die Seiten getauscht.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste stärker. Dank eines starken Kreisläufertrios Marc Häusler, Daniel Baumann und Tomas Adamcik, die sämtliche neun Würfe versenkten, konnte sich der KTV absetzen. Weiterhin war es eine dürftige Partie, doch der Blick auf den Zwischenstand stimmte die Gelb-Schwarzen glücklich. 12:17 stand es nach 48 Minuten und die Schlussphase versprach nicht mehr all zu viel. Doch es passt zu dieser Vorrunde, dass es die Altdorfer nochmals hektisch werden liessen. Obwohl die Urner zwei Minuten vor dem Ende immer noch mit vier Toren führten. Als Muri auf eine offensive Deckung umstelle, brach Panik aus. Drei Gegentreffer in den letzten 70 Sekunden waren das Resultat überhasteter Abschlüsse und Fehlpässen. Glücklicherweise wurde in einem unübersichtlichen Gedränge Sekunden vor Spielschluss auf Ballbesitz Altdorf entschieden und das ganz grosse Drama blieb aus.
Gestrauchelt ist hingegen Handball Emmen. Mit einem Sieg hätten die Luzerner vor eigener Kulisse die Finalrundenqualifikation feiern können, unterlagen aber den zweitletztplatzierten Wohlener in einem Schützenfest mit 38:39. Der KTV ist im letzten Spiel noch immer auf Schützenhilfe angewiesen. Der KTV Multathal ist aber sicherlich ein Gegner, gegen den Emmen eine solche Finalissima gerne verhindert hätte. Für den KTV bleibt es dabei. Die Pflicht gegen Kriens erfüllen und weiter hoffen.
Für Altdorf spielten:
Jan Dittli/Christian Amrein; Luca Aschwanden, Manuel Gisler, David Arnold (4), Daniel Baumann (4), Pascal Aschwanden, Marc Häusler (3), David Bär, Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur (6), Florian Henrich (1), Mario Jelinic (2/1), Tomas Adamcik (2)
Foto: Der TV Mutri beschenkte am Nikolaustag alle Spieler mit einem Grittibänz
SG HV Olten - HC KTV Altdorf 26:20 (12:8) , 1.12.19 Olten Stadthalle Kleinholz
Der KTV Altdorf verliert das alles entscheidende Auswärtsspiel in Olten klar mit 26:20. Die Chancen auf einen Finalrundenplatz sind somit nur noch mathematischer Natur.
Nach dem Abstieg aus der NLB wurde rund um den neuen Spielertrainer Mario Jelinic eine Mannschaft formiert, die den Wiederaufstieg bewerkstelligen soll. Dieses Projekt hat nun bereits vor Weihnachten Schiffbruch erlitten. Matchwinner für die Oltener war Torhüter Philipp Büttiker, der dem schwachen Altdorfer Angriffsspiel mit 18 Paraden endgültig den Zahn zog. Bereits in den Startminuten scheiterte die Altdorfer Rückraumachse mehrfach am Solothurner Schlussmann. Da sich die Altdorfer Defensive auch von der besten Seite präsentierte, stand es nach zehn Spielminuten gerade mal 2:1. Als dann Benjamin Vizi die erste von insgesamt acht Urner Zeitstrafen kassierte, offenbarte sich der zweite Siegesgarant für das Heimteam. Bis zum Fehlwurf in den Schlussekunden endeten alle 14 Überzahlangriffe mit einem Torerfolg. Bis zum Seitenwechsel konnten sich der HVO daher mit 12:8 absetzen.
In den zehn Minuten nach Wiederanpfiff biss sich der KTV ins Spiel zurück. Mit dem 15:13 vom Siebenmeterstrich konnte der Anschluss hergestellt werden. Die erste Urner Zeitstrafe im zweiten Umgang führte zum 19:14, bevor die darauf folgende Strafe von der Bank zu stark kritisiert wurde und zu einer doppelten Unterzahlsituation führte. Das 21:14 nach drei Viertel der Spielzeit war dann die Entscheidung. In der Folge nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen konnten Benjamin Vizi, dessen Kniescheibe heraussprang, und Florian Henrich, der sich die Schulter wohl prellte. Trotzdem gaben sich die Gäste nicht auf und kamen nochmals auf vier Tore heran. Das letzte Aufbäumen scheiterte jedoch an Torhüter Büttiker.
Auch wenn ein reflexiertes Fazit in der Enttäuschung nur schwer machbar ist, fällt es doch sehr ernüchternd aus. Erneut schwächelte der KTV in einem wichtigen Spiel und kam über die gesamte Vorrunde nie wirklich ans Leistungspotenitial heran. Nur gerade zwei Punkte aus den vier Spielen gegen die direkten Konkurrenten sorgen dafür, dass sich Emmen und Olten verdientermassen in den Aufstiegskampf begeben dürfen. Der KTV muss sich nun aufraffen, um am Freitag in Muri die minimale rechnerische Chance nicht noch selbst zu verspielen. Dafür müsste einer der Konkurrenten in den verbleibenden zwei Partien gleich doppelt patzen. Diese Vorstellung würde aber selbst dem kühnsten Optimisten schwer fallen.
Für Altdorf spielten:
Jan Dittli/Christian Amrein; Luca Aschwanden, Manuel Gisler, David Arnold (3), Daniel Baumann, Pascal Aschwanden (2), Marc Häusler (3), Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur (4), Florian Henrich, Mario Jelinic (4/2), Tomas Adamcik (2), Benjamin Vizi (2)
HC KTV Altdorf - Handball Emmen 28:32 (14:19)
Wie erwartet war das Innerschweizer Derby zwischen Altdorf und Emmen eine enge Angelegenheit. Vor grossartiger Kulisse im Altdorfer Feldli verdienten sich die Gäste die zwei Punkte beim 28:32.
In der ausgeglichenen Startphase setzten sich schnell die erwarteten Akteure in Szene. Benjamin Vizi und Mario Jelinic erzielten die ersten Tore für das Heimteam, bei den Gästen gingen die ersten erfolgreichen Abschlüsse auf das Konto von Luka Ravlija, Mark Schelbert und Luka Kovacevic. Die beiden Defensivreihen fanden noch nicht ins Spiel und nach der Startviertelstunde (10:10) lagen beide Teams auf Kurs, bis Spielende die 40-Tore Marke zu knacken. In der Folge bekamen die Gäste das Spieldiktat überreicht, denn der KTV produzierte nun Fehler im Akkord und lief fortan einer Hypothek von fünf Toren hinterher. Doch es hätte für das Heimteam noch dicker kommen können. Der eingewechselte Torhüter Christian Amrein konnte mit sieben Paraden die Vorentscheidung noch vor der Pause verhindern. Mit dem Stand von 14:19 wurden die Seiten getauscht.
Der auffälligste Torhüter war jedoch der Uraltdorfer Marcel Luthiger im Dienste der Kontrahenten. Er erwischte nicht nur eine gute Phase, sondern hielt über die ganze Spielzeit konstant stark. Auch nach dem Seitenwechsel liess er seine alten Kollegen mit insgesammt 17 Paraden verzweifeln. Doch die Altdorfer wurden stärker. Nach dem 19:22 durch Benjamin Vizi in der 41. Minute blieben gleich drei Chancen zum Anschluss ungenutzt. Emmen bestrafte dies und zog seinerseits wieder mit sechs Toren weg (20:26, 46'). Das letzte Aufbäumen der Urner scheiterte dann rund fünf Minuten vor Schluss an Marcel Luthiger, als der Anschlusstreffer zum 26:27 nicht fiel. Der junge Remy Weingarntner nutzte den Platz, der durch die Manndeckung von Mark Schelbert entstanden ist und hielt den KTV mit drei erzielten Treffern auf Distanz.
Mit der 28:32 Niederlage fällt der KTV vom ersten auf den dritten Platz zurück. Dieser berechtigt nicht mehr zur Teilnahme an der Finalrunde. Am Sonntag muss der KTV beim Leader Olten gewinnen, will er die Wende noch herbeiführen. Die Niederlage gegen Emmen gilt es nun so schnell wie möglich zu vergessen. Denn mit einem Sieg in Olten sähe die gelb-schwarze Welt wieder viel gelber aus.
Für Altdorf spielten:
Jan Dittli/Christian Amrein; Luca Aschwanden, Manuel Gisler, David Arnold (1), Daniel Baumann, Pascal Aschwanden (1), Marc Häusler (1), Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur (3), Florian Henrich (3/2), Mario Jelinic (8), Tomas Adamcik (4), Benjamin Vizi (7)
|
|
TV Dagmersellen - HC KTV Altdorf 18:28 (8:15), 16.11.19 Dagmersellen Chrüzmatt
Der KTV Altdorf lässt in Dagmersellen nichts anbrennen und gewinnt dank einer starken Leistung klar mit 28:18. Dank Schützenhilfe grüssen die Urner neu von der Tabellenspitze.
Die Luzerner hatten im Hinspiel konsequent den Torhüter bei Ballbesitz durch einen siebten Feldspieler ersetzt und hebelten damit die Altdorfer Defensive aus. Die Urner bereiteten sich nun bewusst darauf vor und liessen sich diesmal nicht übertölpeln. Auch wenn in der Startphase wieder drei Distanzwürfe das verwaiste Tor verfehlten, sahen sich die Dagmerseller gezwungen, auf diese Angriffsvariante zu verzichten. Das Heimteam, der Altdorfer Defensive physisch nicht gewachsen, rackerte sich in der Folge oft erfolglos ab. Torhüter Jan Dittli zeigte sich erneut stark und hielt was es zu halten gab. Offensiv setzte sich Kreisläufer Tomas Adamcik immer wieder durch. Nicht nur verwertete er sämtliche sechs Abschlüsse, er holte auch noch zwei Siebenmeter heraus. Der KTV zog bis zur Pause mit 15:8 weg und sorgte damit für die Vorentscheidung.
Nach dem Seitenwechsel konnten sich dann die Flügelspieler in Szene setzen. Der Dagmerseller Rückraum, nun nicht nur mehr körperlich unterlegen, sondern auch entkräftet und bisweilen auch ein wenig frustriert, wurde fehleranfällig. Schnelle Konter über Pascal Aschwanden und Fabian auf der Maur sorgten dann für ganz klare Verhältnisse. Nach dem 10:23 in der 39. Minute hätte es für das Heimteam noch schlimmer ausgehen können. Doch die Urner verzichteten in der Folge auf das ganz hohe Spieltempo. Beidseitig wurde munter durchrotiert und die eine oder andere taktische Option unter Wettkampfbedingungen getestet. An den klaren Verhältnissen änderte sich bis zum Spielschluss jedoch nichts mehr und der KTV feierte einen ungefährdeten 18:28 Auswärtserfolg.
Nun folgen für den KTV die beiden Finalspiele gegen Emmen und Olten. Spannender könnte es kaum sein. Die Oltener kämpften sich am Sonntagabend ins Spiel gegen Muotathal zurück, um dann in letzter Sekunde dem Sieg vom Siebenmeterstrich doch nicht einzufahren. Durch das Remis liegen die Solothurner neu einen Punkt hinter dem KTV, aber immer noch einen vor Handball Emmen. Die Urner haben Samstagabend also einen halben Matchball für die Qualifikation zur Finalrunde, denn ein Vierpunktepolster auf Emmen könnte vorentscheidend sein.
Für Altdorf spielten:
Jan Dittli/Christian Amrein; Manuel Gisler, David Arnold (4), Daniel Baumann, Pascal Aschwanden (4), Marc Häusler, Philipp Mulle, Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur (5), Florian Henrich (4/1), Mario Jelinic (1), Tomas Adamcik (6), Benjamin Vizi (4)
HC KTV Altdorf - Handball Wohlen 24:21 (10:10)
Dank eines starken Jan Dittli im Tor holt sich der KTV die nächsten beiden Punkte. Bei diesem Torhüterduell wäre auch ein allfälliger Punktgewinn der Aargauer auf das Konto des Keepers gegangen.
"Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss." Wieder freut sich das Phrasenschwein über einen Zustupf, doch passender kann die Partie vom Samstag nicht beschrieben werden. Vier technische Fehler nach ebenso vielen Spielminuten, dazu ein Fehlwurf. Die Altdorfer wären schon früh einem Rückstand hinterhergelaufen, hätte Keeper Dittli nicht schon da die Rolle der personifizierten Lebensversicherung eingenommen. Die sonst so wurfgewaltige Rückraumachse fand den Tritt ins Spiel nie so richtig. Einzig Florian Henrich bugsierte die Bälle in seiner ganz eigenen Manier an der Wohlener Hintermannschaft vorbei. Fabian auf der Maur zog die richtigen Lehren aus seinen frühen Fehlwürfen und kührte sich mit sechs Treffern zum Toptorschützen. Doch das Scheitern war die grosse Thematik an diesem Samstagabend. Denn auch der Wohlener Torsteher Sascha Rudi leistete erhebliche Gegenwehr. So entwickelte sich ein munteres Privatduell der beiden Hintermänner. Im ersten Umgang griffen beide zehn Mal hinter sich und waren auf Kurs, die magische 50%-Marke der Abwehrquote zu knacken. Das Pausenfazit fand sich somit beidseitig irgendwo zwischen der Erleichterung darüber, noch im Spiel zu sein und der Erkenntnis, die Vorentscheidung durch die Masse an Fehlwürfen verpasst zu haben.
Auch nach dem Seitenwechsel boten die beiden Reihen dürftigen Handballsport. Insgesamt 60 Spielminuten, 57 Fehlwürfe und 29 technische Fehler zeigte der Blick aufs Statistikblatt und sorgte mit zehntägiger Verspätung für etwas gruselige Halloweenstimmung. Auch sonst änderte sich am Spielverlauf wenig. Auf Augenhöhe duellierten sich die beiden Teams. Dass sie sich in der Tabelle kaum weiter auseinander befinden könnten, liess das Gezeigte nicht erahnen. Die Entscheidung fiel, als sich die Leistung des Wohlener Keepers von überragend auf sehr gut senkte und damit das Privatduell sowie das Spiel auf die Seite Dittlis kippte. Drei Tore Differenz erarbeiteten sich die Urner bis Spielschluss und feierten einen 24:21 Heimsieg.
Doch zurück zum springenden Pferd. Wie hoch das wirklich springen kann, lässt der KTV weiterhin offen. Wieder einmal konnten die Hufe nur knapp über das Hindernis gezogen werden. Als nächstes steht die Auswärtsaufgabe in Dagmersellen an, dann folgen die beiden Entscheidungsspiele gegen Emmen und Olten. Es bleibt also nicht mehr viel Zeit, um noch reichlich handballerisches Kraftfutter in den Trog zu schütten.
Für Altdorf spielten:
Jan Dittli/Christian Amrein; Luca Aschwanden, Manuel Gisler, David Arnold (2), Daniel Baumann, Pascal Aschwanden (3), Marc Häusler, Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur (6), Florian Henrich (5), Mario Jelinic (3/2), Tomas Adamcik (3), Benjamin Vizi (2)
HC KTV Altdorf - KTV Muotathal 29:27 (13:10), 2.11.19 Altdorf Feldli
In einem unterhaltsamen Derby schlägt der KTV Altdorf im Feldli den KTV Muotathal. Dabei zeigte das Heimteam wieder einmal zwei Gesichter.
Nach den zuletzt schwachen Auftritten wurde von den Urnern eine Reaktion erwartet. Und wie der KTV reagierte. Die Schwyzer Gäste wurden regelrecht überrannt und mussten nach einem knappen Drittel der Spielzeit konsterniert einen 11:4 Rückstand zur Kenntnis nehmen. Schöne Anspiele auf Kreisläufer Tomas Adamcik oder die Flügel, eine treffischere Rückraumachse sowie eine starke Defesive sorgten für klare Verhältnisse. Daraufhin holte Florian Henrich innert Rekordzeit zwei Zeitstrafen, Pascal Aschwanden und Fabian auf der Maur nahmen sich ihr Mittelmann als Vorbild und folgten ihm auf die Strafbank. Die drei verbleidenden Gelben mussten sich nun gegen sechs Thaler wehren. Doch die Gäste konnten zur grossen Verwunderung aller keinen Profit daraus schlagen. Erst in den Minuten vor der Pause schmolz das 7-Tore-Polster der Urner. Durch etliche Fehler luden die Altdorfer aber auch herzlich zur Aufholjagd ein. Florian Henrich baute vor der Sirene die Strafendoublette zur Triplette aus und flog folgerichtig mit rot vom Platz. Nur noch 13:10 lautete der Vorsprung zur Halbzeit, und die Gaste rochen im Spiel der letzten Chance auf einen Finalrundenplatz nochmals Blut.
Den neutralen Zuschauern sollte es recht sein, denn das erhoffte harte, umkämpfte und emotionale Derby war lanciert. Nach ausgeglichenem Start, haderten die Gäste mit dem Abschluss und liessen die Altdorfer durch Fehler wieder wegziehen. 22:14, mit ganzen acht Toren legte der KTV bis zur 43. Minute wieder vor, das Spiel vermeintlich entschieden, aber eben nur vermeintlich. Denn es folgte eine Lehrstunde der Schwyzer in Angriffseffizienz. Tor für Tor kämpften sie sich zurück ins Spiel und die Altdorfer waren nun fehleranfällig. Silvano Gwerder stellte in der 54. Minute mit dem 26:24 den Anschluss wieder her. Das Spiel offen, die gut gefüllte Halle laut und dann kam noch der Auftritt von Daniel Baumann. Als Ersatz für Florian Henrich auf der Spielmacherposition verteidigte er den besten Thaler Alex Suter. Der war im Zweikampf eindeutig schneller, doch Baumann bewies mit einer ungestümen Aktion, dass er immerhin stärker war. Die direkte rote Karte die einzig logische Konsequenz. Die Überzahl nutzte Silvano Gwerder zum 28:27 aus. Das letzte Aufbäumen der Gäste wurde aber nicht mehr mit Punkten belohnt, denn Fabian auf der Maur sorgte mit dem 29:27 für den Endstand und folglich die Entscheidung.
Zwei wichtige Punkte, ein Derbysieg für die Moral sowie ein über weite Strecken starker Auftritt gibt Zuversicht für die nächsten Aufgaben. Restlos überzeugen konnten die Urner aber wieder nicht. Doch dieser Auftritt war sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung.
Für Altdorf spielten:
Theo Ulrich/Christian Amrein/Jan Dittli; Manuel Gisler, David Arnold (2), Daniel Baumann, Pascal Aschwanden (3), Marc Häusler (1), Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur (4), Florian Henrich (3), Mario Jelinic (5/1), Tomas Adamcik (5), Benjamin Vizi (6)
Der KTV Altdorf schied am Donnerstagabend im Cup gegen den Schaffhauser NLB-Vertreter aus. Am Samstag in der Meisterschaft fanden die Urner jedoch zurück auf die Siegerstrasse und bezwangen auswärts Handball Wohlen.
HC KTV Altdorf - SG GS/Kadetten Espoirs SH 25:28 (11:15), 5.9.19 Altdorf Feldli
Am Ende fehlte nicht viel
Der Cup ist für unterklassige Teams ein spezieller Wettbewerb. Chancen auf den Titel sind so minim, dass die Spiele gerne als Standortbestimmung genutzt werden, und falls man doch erfolgreich die ersten Runden übersteht, könnte einer der Grossen des Schweizer Handballs warten.
Mit der Niederlage gegen die junge Truppe aus Schaffhausen hat der KTV die Chance auf den grossen Gegner verspielt. Das Fazit der Standortbestimmung fällt jedoch durchaus positiv aus. Obwohl die Gäste zu Beginn das Spieldiktat übernahmen und die Führung an sich rissen, blieben die Altdorfer auch dank eines starken Alexsandar Stojanovic im Spiel. Fabian auf der Maur sorgte mit einem Doppelschlag nach der Startviertelstunde für die erstmalige Führung der Urner. Doch die Schaffhauser konnten zulegen und setzten sich bis zur Pause mit 11:14 ab.
Die Startphase der zweiten Hälfte gehörte dann klar den Urnern. Im ersten Heimspiel der Saison entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Doch trotz der vielen Chancen zwischen dem 15:16 (35') und dem 24:25 in der 54. Minute vermochten der KTV das Resultat aber nicht mehr auszugleichen. In den letzten Minuten waren es die Rookies aus Schaffhausen, welche das Spiel routiniert nach Hause brachten. Trotzdem darf der KTV mit dem Auftritt zufrieden sein und kann sich nun voll auf das grosse Zien in der Meisterschaft konzentrieren.
Handball Wohlen - HC KTV Altdorf 24:31 (13:17), 7.9.19 Wohlen Hofmatten
In der Meisterschaft auf Kurs
Das Auswärtsspiel in Wohlen vom Samstagabend bot den Urnern die gegenteilige Ausgangslage. Die Urner galten favorisiert und wurden dieser Rolle von Beginn weg gerecht. Doch obwohl die Urner sehr spielbestimmend auftraten, hielt sich der Vorsprung aufgrund von unkonzentrierten Abschlüssen in Grenzen. Auch der Ausfall vom starken Rückhalt Theo Ulrich, der aufgrund von Aduktorenproblemen seinen Kasten räumen musste, hatte die Mannschaft zu verkraften. Nach dem dann die Wohlener vier Tore in drei Minuten erzielten und mit dem 11:12 (26') den Anschluss herstellten, waren die Altdorfer richtig gefordert. Doch dies sollte die letzte kritische Situation für den KTV gewesen sein. Mit dem 13:17 zur Pause zogen die Gäste vorentscheidend weg.
Der zweite Umgang gehörte dann den Urner Eigengewächsen. Angeführt von einem starken Marc Häusler sorgte die Truppe um die Gebrüder Aschwanden, Fabian auf der Maur und Jan Dittli im Tor für den zweiten Saisonsieg. Nicht unerwähnt bleiben muss aber auch der serbische Rückraumshooter Alexsandar Stojanovic, der mit acht Toren aus zehn Versuchen erneut allgegenwärtig war. Als dann die Wohlener nach langem Kampf kräftemässig abbauten, konnte der KTV dann auch den Spielstand klarer gestalten. Mit dem 24:31 Auswärtssieg hat der KTV die Pflicht schlussendlich souverän erfüllt.
Mit dem Punktemaximum aus den ersten beiden Spielen unterstrichen die Altdorfer ihre Ambitionen auf einen der beiden Finalrundenplätze. Am Samstag folgt dann der erste Heimauftritt dieser Meisterschaft gegen den TV Dagmersellen.
|
Schweizer Cup 1. Hauptrunde
HC KTV Altdorf – Kadetten Espoirs 25:28 (11:15)
Das Cup Spiel gegen das NLB Team Kadetten Espoirs war eine gute Standortbestimmung für die Meisterschaft. Die Espoirs traten mit einem sehr jungen Team an und wollten ihren schlechten Saisonstart in Birsfelden korrigieren.
Der Start im ersten Heimspiel der neuen Saison verlief sehr harzig. Nach 10 Minuten lag man bereits 1:4 im Rückstand. Die Verteidigung stand sehr solide und mit einem sicheren Theo Ulrich zwischen den Posten. Nach einer Leistungssteigerung im Angriff gelang in der 15. Minute erstmals die Führung, erzielt vom Captain Fabian Auf der Maur. Nach 25 Minuten stand es ausgeglichen 10:10. Durch mehrere technische Fehler wurde der Gegner richtig eingeladen bis zur Halbzeit eine 4 Tore Führung rauszuspielen.
Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit waren wiederum die Kadetten erfolgreich. Aus einer sicheren Abwehr heraus entwickelte das Heimteam nun aber sehr viel Druck und konnte bereits nach 34 Minuten den Anschlusstreffer erzielen. In der nächsten Zeit hatte das Heimteam mehrmals die Chance zum Ausgleich. Dieser wollte aber einfach nicht fallen. Entweder scheiterte man am eigenen Unvermögen oder am sich in einen Spielrausch steigernden gegnerischen Torhüter. In der 54. Minute gelang wiederum der Anschlusstreffer zum 24:25. Direkt im Anschluss scheiterte aber Spielertrainer Mario Jelinic am gut disponierten Torhüter. Mit dem 24:27 in der 57. Minute konnten die Kadetten Espoirs den hart erkämpften Sieg sicherstellen.
Beide Altdorfer Torhüter konnten sich positiv in Szene setzen. Auch die Verteidigung wusste über weite Strecken zu überzeugen. Das defensive 6:0 System funktioniert schon recht gut. Im Angriff wurden aber noch zu viele einfache Fehler gemacht und einige 100 % Chancen nicht verwertet. Vor allem das schnelle Spiel nach vorne war sehr fehlerhaft. Dort gilt es den Hebel anzusetzen um die Ernte aus einer guten Deckung ernten zu können. Mit einer besseren Chancenauswertung wäre ein Sieg gegen den Oberklassigen Gegner sicher möglich gewesen.
Bereits am Wochenende steht das nächste Auswärtsspiel in Wohlen an. Ein Sieg gegen diesen Gegner wird erwartet bevor es dann zum 1. Derby kommt, zuhause gegen den Aufsteiger TV Dagmersellen.
Es spielten: Dittli Jan, Ulrich Theo; Adamcik Tomas (2), Arnold David, Aschwanden Pascal (3), Aschwanden Luca, Auf der Maur Fabian (3), Baumann Dani, Fallegger Flavio, Häusler Marc, Jelinic Mario (3), Henrich Florian (5/2), Vizi Benjamin (3), Stojanovic Alexsandar (6)
KTV Muotathal - HC KTV Altdorf 17:21 (7:7), 31.8.19 MZH Muotathal
Der KTV Altdorf gewinnt das wie erwartet hart umkäpmfte erste Saisonspiel im Muotathal. Beim 21:17 Sieg brillierte vor allem die Urner Defensive
Den besseren Start in die Partie erwischte der KTV. Gleich nach wenigen Minuten zogen die Urner mit zwei Toren weg. Dass dieser Vorsprung Bestand hatte verdankten die Urner vor allem ihrem starken Torhüter Theo Ulrich. Der Muotathaler in Diensten der Urner parierte etliche freie Abschlüsse und auch von den Flügelpositionen war er kaum zu bezwingen. Diese freien Abschlüsse waren das Resultat einer Vielzahl von Zeitstrafen gegen den KTV. Ganze zwölf Strafminuten summierten sich im Verlauf der ersten Halbzeit. Trotzdem setzten sich die Gäste immer weiter ab und führten nach 19 Minuten mit 7:3. Nach drei wilden Minuten, in denen die insgesamt sechs Angriffe ungenutzt blieben, gehörten die letzten acht Minuten vor dem Seitenwechsel dann klar dem Heimteam. Mit vier Toren in Serie glichen die Schwyzer das Skore wieder aus. In dieser Phase sündigte vor allem die Altdorfer Rückraumachse im Abschluss. Das Fazit zur Pause: 7:7, viele Strafen, wenige Tore, wieder alles offen.
Im ersten Angriff nach dem Seitenwechsel brachte Alex Suter sein Heimteam erstmals in diesem Spiel in Führung. Nun entwichelte sich der erwartete Derby-Fight. Die Altdorfer wurden stärker und konnten leicht vorlegen, doch auch der Muotathaler Torhüter Remo Betschart erwischte einen starken Tag und hielt sein Team im Spiel. Zum Saisonstart war beidseitig noch viel Unsicherheit zu spüren. Phasenweise wirkte das Spiel zu hektisch, und vor allem die neu formierte Urner Mannschaft scheint noch Zeit zu brauchen, um auch offensiv noch richtig zueinander zu finden. Überzeugen konnte jedoch Tomas Adamcik. Der Slowake scheint die Vorbereitung genutzt zu haben und präsentierte sich viel aktiver und präsenter als noch in der Vorsaison. Als die Thaler dann acht Minuten vor dem Ende zum 16:16 ausglichen, war die Schlussphase so richtig lanciert. Doch der KTV konnte noch einmal zulegen und sicherte sich mit 21:17 den so wichtigen ersten Sieg der Saison.
Bereits am Donnerstag geht es für die Urner weiter. Im Cup empfängt der KTV Altdorf den B-Ligisten aus Schaffhausen. Um 20:30 wird das Spiel im Altdorfer Feldli angepfiffen. Es wartet somit der nächste Gradmesser auf die Urner. Doch mit einem Sieg könnte sich der KTV ein weiteres Highlight sichern. Landen doch ab der nächsten Runde auch die NLA-Vertreter im Lostopf.
Für Altdorf Spielten: Theo Ulrich, Jan Dittli; Luca Aschwanden, Manuel Gisler, David Arnold, Daniel Baumann, Pascal Aschwanden (2), Flavio Fallegger (1), Fabian auf der Maur, Florian Henrich(3), Mario Jelinic (4), Tomas Adamcik (4), Alexsandar Stojanovic (2), Benjamin Vizi (5)
HC KTV Altdorf – SG Yellow / Pfadi Espoirs 20:29 (11:12), 27.4.19, Feldli Altdorf
Auch im letzten Heimspiel konnte sich der KTV nicht von der besten Seite präsentieren. Gegen die ebenfalls im Tabellenkeller klassierte Mannschaft aus Winterthur resultiert eine klare 20:29 Niederlage.
Wie üblich wurden vor dem letzten Heimspiel der Saison diejenigen Spieler verabschiedet, die den Club verlassen werden. Captain Ivan Fallegger wird seine Karriere per Ende Saison beenden. Der 39-jährige Marius Kasmauskas wird die Hallenschuhe ebenfalls an den Nagel hängen. Er konnte sich im letzten Heimspiel nicht auf dem Platz präsentieren, wohlmöglich wird er jedoch in Biel ein letztes Mal im Kader stehen. Auch der zweite Litauer wird den KTV verlassen. Wohin es Edvinas Vorobjovas in Zukunft zieht, ist noch offen. Ebenfalls wird das Trainerduo Sebastian Munzert und Marc Fallegger auf die neue Saison hin ersetzt. Sie alle erhielten ein kleines Präsent von Stefan Arnold überreicht.
Doch der gewünschte versöhnliche Abschied aus der Nationalliga B hat sich der KTV verwehrt. In den ersten zehn Spielminuten waren die Gäste aus Winterthur klar spielbestimmend. Mit bis zu vier Toren lag der KTV zwischenzeitlich hinten, liess dann aber in der Folge eine klare Leistungssteigerung erkennen. Kurz vor der Pause konnten die Altdorfer durch Amer Zildzic wieder ausgleichen. Er war erneut der stärkste Spieler in Diensten der gelb-schwarzen und erzielte sieben Tore. Seine Zukunft im Verein ist jedoch weiterhin offen. Unterstützung im Scoring bekam Zildzic einzig noch von Florian Henrich, der fünfmal erfolgreich einnetzte. Kein anderer Urner Spieler erzielte mehr als zwei Tore in der Partie. Der Pausenstand von 10:11 liess für die zweite Halbzeit jedoch noch alles offen und ist nach dem schlechten Start für die Urner als Erfolg zu betrachten.
In der zweiten Halbzeit kam dann die nächste chronische Altdorfer Schwäche zum Tragen. Siebzehn technische Fehler summierten sich im Verlauf des Spiels. Trotzdem konnte der KTV das Spiel bis zur 45. Minute (18:19) offen gestalten. Doch ein erneuter Einbruch liess die Winterthurer davonziehen. Diesmal konnten die Urner nicht mehr dagegenhalten. Tor für Tor zogen die Gäste weg und die nächste Kanterniederlage für die Urner zeichnete sich ab. In den letzten Minuten konnte der KTV den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich bringen, die 20:29 Niederlage ist aber immer noch deutlich genug.
Das Spiel passt zur total verkorksten Saison der Urner. Dass Qualität vorhanden ist, wurde wieder einmal bewiesen, als sich der KTV über lange Zeit gegen die drohende Niederlage stemmte. Doch über die gesamte Spieldauer gesehen war der KTV nicht konkurrenzfähig. Der versöhnliche Abschied aus der NLB wurde vor dem Heimpublikum verpasst. Zusammen mit Handball Emmen werden gleich zwei der drei Innerschweizer Vereine den Gang in die erste Liga antreten müssen.
Am Samstag steht das letzte Spiel der Saison in Biel an. Die Urner werden die Statistenrolle innehaben, während der HS Biel vor Heimpublikum den Ligaerhalt feiern kann. Das zwischenzeitliche Ziel, in der Finalissima in Biel noch um den Ligaerhalt zu spielen, wurde klar verpasst. Doch das vorläufig letzte NLB-Spiel des HC KTV Altdorf sollte nochmals genossen werden.
Für Altdorf spielten: Jan Dittli/Fabio Arnold; David Arnold (2), Manuel Gisler (1), Ivan Fallegger (1), Daniel Baumann, Pascal Aschwanden (1), Marc Häusler (1), Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur, Florian Henrich (5), Tomas Adamcik (1), Amer Zildzic (7), Edvinas Vorobjovas (2)
Handball Emmen - HC KTV Altdorf 39:33 (20:17), 13.4.19, Emmen Rossmoos
Einen schwachen Abend erwischten die Urner im Kellerduell gegen Handball Emmen. Die 33:39 Niederlage besiegelt den Abstieg in die erste Liga.
Eine spezielle Situation war bereits vor dem Spiel zu erleben. Die beiden Mannschaften trafen rund 90 Minuten vor Spielbeginn im Emmer Rossmoos ein. Der Blick dabei stets aufs Smartphone gerichtet. Denn der HS Biel führte überraschend gegen den BSV Stans, was den Abstieg für beide Mannschaften bedeutet hätte. Deshalb fieberten beide Teams gemeinsam mit und freuten sich, dass die dritte Innerschweizer Mannschaft mit einem Remis dann doch noch Schützenhilfe leistete. Somit war klar, dass der Sieger eine Restchance auf den Ligaerhalt hat und dass die beiden Konkurrenten bei einem Unentschieden den gemeinsamen Weg in die 1. Liga begehen.
Zu Beginn war die volle litauische Power auf Seiten der Urner aktiv. Die beiden wiedergenesenen Rückraumspieler Marius Kasmauskas und Edvinas Vorobjovas sorgten mit fünf Toren für einen guten Start. Die Emmer lagen nach drei technischen Fehlern ebenso viele Tore hinten. Was danach folgte, war ein Kampf mit offenen Visieren. Die Verteidigungsarbeit war auf beiden Seiten inexistent und die Tore fielen nicht selten im 30-Sekunden-Takt. Nach der Startviertelstunde war das Spielgeschehen wieder ausgeglichen, denn die Urner zogen mit der Anzahl Fehler gleich. Auch im Rest des ersten Umgangs war munteres Tore schiessen angesagt. 20:17 lautete der Pausenstand. Zur Erinnerung: Das Hinspiel in Altdorf war eine wahrliche Abwehrschlacht. Mit einem Schlussresultat von 20:18 behielt der KTV die Punkte im Feldli. Im Rampenlicht standen die beiden Torhüter, die sich mit Paraden für die Arbeit der Vorderleute bedankten.
Ganz anders an diesem Abend. Die Keeper waren keinen Faktor in diesem Spiel. Einerseits fehlte sicherlich die Unterstützung der beiden Abwehrreihen, doch die sogenannten Big Saves, also parierte freie Abschlusse, fehlten ebenfalls komplett. Das Resultat: Fünf Paraden auf Seiten der Emmer, elf für Altdorf mit beidseitig miserablen Quoten. Klar, dass in diesem Spiel die Schützen für die Musik sorgten. Neben den beiden Litauern scorte für den KTV auch Amer Zildzic stark. Seine neun Tore verblassten jedoch im Schatten des Emmer Topscorers Mark Schelbert. Mit vierzehn Treffern aus ebenso vielen Versuchen erntete er zuerst Bewunderung, verspielte diese dann durch eine verhöhnende Tanzeinlage nach seinem letzten Siebenmeter dann aber ebenso erfolgreich wieder. Doch mit diesem Tor in der 47. Minute zog Emmen erstmals wieder auf drei Tore weg, nachdem die Altdorfer zwischenzeitlich ausgleichen konnten. In der Folge streuten die Altdorfer immer wieder Fehler ein, was eine Aufholjagt verunmöglichte. Das Schlussresultat von 39:33 besiegelte dann den definitiven Abstieg des KTV Altdorf aus der zweithöchsten Spielklasse.
Es folgt nun ein spielfreies Osterwochenende, bevor der KTV am 27.4. das vorläufig letzte NLB-Heimspiel im Feldli austrägt. Zum Saisonabschluss steht eine Woche später noch das Auswärtsspiel in Biel an. Die angestrebte Finalissima ist gestorben, doch die Altdorfer wollen sich sicherlich noch versöhnlich aus der Liga verabschieden.
Für Altdorf spielten: Jan Dittli/Christian Amrein; Marius Kasmauskas (6), David Arnold (1), Manuel Gisler, Ivan Fallegger (1), Pascal Aschwanden (3), Marc Häusler (1), Fabian auf der Maur (1), Florian Henrich (1), Tomas Adamcik (3), Amer Zildzic (9), Edvinas Vorobjovas (7), Sebastian Munzert
SG Wädenswil/Horgen - HC KTV Altdorf 28:23 (13:11), 3.4.19, Horgen Waldegg
Die Auswärtsniederlage gegen Wädenswil Horgen könnte in der Endabrechnung die eine zu viel gewesen sein. Doch aufgrund der Niederlagen der Konkurrenten aus Winterthur und Biel bleibt eine kleine Hoffnung auf den Ligaerhalt.
Nach 47 Minuten sah die gelb-schwarze Welt noch blendend aus. Amer Zildzic brachte den KTV mit dem 22:19 erstmals mit drei Toren in Führung. Seit dem Pausenpfiff waren es die Urner, die zielstrebiger agierten und die Hypothek aus der Startphase wettmachen konnten. Denn in der Startphase war es ganz klar das Heimteam, welches das Spielgeschehen diktierte. Einmal mehr vermochten die Altdorfer gegen einen schnellen Gegner nicht dagegenzuhalten. Immer wieder war es Simon Gantner, der nach dem Ballgewinn oder über das schnelle Mittelanspiel für Druck sorgte. Die noch nicht organisierte Deckung des KTV hielt mit vereinten Kräften dagegen, verlor dann meistens den einen Spieler aus den Augen, der schlussendlich alleine vor dem Tor einnetzen konnte. Bereits nach drei Minuten und dem 4:1 für das Heimteam war den Urnern klar, dass die Zürcher trotz des gesicherten Ligaerhalts nicht gewillt sind, die Punkte kampflos zu überlassen. Der KTV trat dann in der Folge auch stärker auf und konnte das Spielgeschehen ausgeglichen gestalten. Der Rückstand pendelte sich bei rund zwei Toren ein und der Pausenstand von 13:11 entsprach dem Spiel.
Wie bereits erwähnt gehörte die zweite Halbzeit zu Beginn klar den Urnern. Nun war sichtbar, welche Mannschaft mit dem Messer am Hals um dem Ligaerhalt kämpft. Das Heimteam hat das Tempo aus dem Spiel genommen und produzierte einige technische Fehler. Konsequent wurde dies bestraft. Erneut war es hauptsächlich Amer Zildzic, der mit seinen neun Treffern für die Urner Tore sorgte. Doch nach seinem 22:19 und dem folgenden Timeout der SG kam es zu einem Bruch im Spiel des KTV. Neu verteidigte Wädenswil/Horgen mit einem vorgezogenen Abwehrspieler. Dies schien dann für den KTV unüberwindbar. Die Statistik des Untergangs: 13 Spielminuten, 6 technische Fehler, 4 Fehlwürfe, ein Tor, neun Gegentore, null Punkte. Und wieder einmal verliessen die Urner den Platz mit gesenktem Haupt. In der Schlussphase machte sich die schmale Bank der Urner bemerkbar. Die beiden Litauer Edvinas Vorobjovas und Marius Kasmauskas fehlten verletzt und hätten sicherlich für neuen Schwung sorgen können. Doch an diesem Abend fand der KTV kein funktionierendes Mittel mehr und die klare 28:23 Niederlage die folgende Konsequenz.
Die Tabellensituation ist nun sehr bedrohlich. In den letzten drei Spielen, es sind also noch sechs Punkte zu vergeben, beträgt der Rückstand auf Biel fünf Punkte und auf Winterthur vier. Die Winterthurer verfügen jedoch über die klar bessere Tordifferenz und der KTV muss somit ebenfalls fünf Punkte gutmachen. Gegen beide spielt der KTV noch das Direktduell. Die Bieler haben noch Stans und Wädenswil/Horgen im Restprogramm, Winterthur trifft ebenfalls noch auf Wädenswil/Horgen und Emmen. Die Emmer weisen gleich viele Punkte auf wie der KTV und haben somit auch noch Chancen auf den Ligaerhalt. Im Direktduell vom nächsten Samstag verabschiedet sich der Verlierer jedoch aus dem Rennen. Und fahren die Bieler und Winterthurer jeweils einen Sieg ein, ist der Abstieg besiegelt.
Für Altdorf spielten: Jan Dittli/Christian Amrein; David Arnold (2), Manuel Gisler, Daniel Baumann, Ivan Fallegger (2), Pascal Aschwanden, Marc Häusler, Fabian auf der Maur (4), Florian Henrich (2), Tomas Adamcik (1), Amer Zildzic (9), Sebastian Munzert (3)
Spielbericht HC KTV Altdorf – BSV Stans 18:32 (10:13), 30.3.19, Feldli Altdorf
Der KTV verliert das Derby gegen den BSV Stans nach einem Leistungseinbruch in der zweiten Halbzeit klar und deutlich. Durch den Sieg Birsfeldens steht der KTV nun mit dem Rücken zur Wand. Vier Punkte müssen in den verbleibenden vier Spielen gutgemacht werden.
Wer in diesem Derby ein Feuerwerk erwartet hatte, wurde bereits in der Startphase enttäuscht. Die am Tabellenende steckenden Urner starteten äusserst behäbig und liessen den nötigen Kampf vermissen. Die Leistung der Stanser erinnerte auch eher an die Vorwoche, als sie sich lange Zeit gegen Wädenswil/Horgen abmühen mussten. Trotzdem konnten sich die Nidwaldner Gäste absetzen, da sich der KTV im Angriff schwertat und zu selten gute Torchancen herausspielen konnte. Bis zur 23. Minute wuchs der Vorsprung bereits auf fünf Tore an, bevor Amer Zildzic mit drei Toren in Serie den Anschluss wiederherstellen konnte (26./9:11). Zwischen der fünften und der 35, Minute war er sowieso der einzige Torschütze im Spiel des KTV. Ob es dies bereits einmal gab, darf bezweifelt werden. Er netzte dann auch in letzter Sekunde mittels Siebenmeter zum Pausenstand von 10:13 ein und hielt den KTV am Leben.
Nach der Pause verlief das Spiel ausgeglichen. Der eingewechselte Torhüter Amrein konnte die Defensive unterstützten, durch Gegenstösse nach Ballverlusten liessen die Urner aber immer wieder einfache Tore zu und Stans setzte sich kontinuierlich ab. In der 45. Minute nahm das Altdorfer Trainerduo die Auszeit und stellte nochmals um. Erfolglos, wie sich in den folgenden Minuten herausstellt. Vom 14:21 zogen die Stanser auf 14:27 weg und führten den KTV teilweise regelrecht vor. Doch es war nicht mal unbedingt Stans, die auf Teufel komm raus losgestürmt wären, eher nutzten sie konsequent die gegebenen Chancen eines zerfallenden Altdorfer Kollektivs. Vor allem der Stanser Rückraumschütze Roger Scherer mass mit seinen Würfen das Altdorfer Tor ganz genau aus und wurde mit acht Toren zur prägenden Figur des Spiels. Auf Seiten des KTV konnte sich einzig Marc Häusler in Szene setzen, der zum wiederholten Male seine Chancen in den letzten Spielminuten nutzte. Die klare 18:32 Niederlage entspricht auch in dieser Höhe dem Gezeigten und lässt den KTV immer weiter sinken im Sumpf des Abstiegkampfes.
Bereits am Mittwoch geht es weiter
Durch den zeitgleichen Sieg von Biel beträgt die Differenz zu einem Nichtabstiegsplatz bereits vier Punkte, die in den letzten vier Spielen gutgemacht werden müssen. Verlieren verboten gilt nun definitiv für die Urner. Die eigenen Spiele gewinnen, und hoffen, dass sich die Altdorfer auf Schützenhilfe verlassen können. Bereits im Auswärtsspiel am Mittwochabend gilt es für die Altdorfer wieder ernst. Im Heimspiel hatte der KTV den kommenden Gegner aus Wädenswil/Horgen im Griff und kam zu einem ungefährdeten Heimsieg. Mit dem Rücken zur Wand fällt wohlmöglich auch ein wenig Druck ab, da in dieser angespannten Situation der Ligaerhalt doch in weite Ferne gerückt ist. Hoffentlich kann der KTV so befreit auftreten und den Sieg einfahren, damit die abschliessenden Direktduelle gegen die Abstiegskonkurrenz noch die grosse Wende bringen können. Um eine klare Leistungssteigerung kommen die Altdorfer aber nicht. Doch wie heisst es so schön, getroffene Hunde bellen!
Für Altdorf spielten: Jan Dittli/Christian Amrein; David Arnold, Manuel Gisler, Ivan Fallegger (1), Pascal Aschwanden (1), Marc Häusler (2), Fabian auf der Maur (1), Florian Henrich (2), Tomas Adamcik, Amer Zildzic (8/3), Edvinas Vorobjovas (2), Sebastian Munzert (1)
HC KTV Altdorf – TV Steffisburg 30:30 (15:18), 23.3.19, Feldli Altdorf
Florian Henrich sorgt mit seinem verwandelten Siebenmeter nach Spielschluss für den verdienten Punktgewinn. Wie schon letzte Woche hätte das Spiel auf beide Seiten kippen können und das Remis sichert beiden Mannschaften den verdienten Punkt.
In dieser äusserst wichtigen Partie musste das Trainerduo um Sebastian Munzert und Marc Fallegger gleich auf zwei Kräfte im Rückraum verzichten. David Arnold fehlt weiterhin aufgrund eines leichten Schleudertraumas, Marius Kasmauskas wurde von Problemen an der Achillessehne ausser Gefecht gesetzt. So musste das Urner Angriffsspiel mit nur drei Rückraumspielern auskommen. Doch nicht die Offensive war das Problem des KTV. Vor allem in der ersten Halbzeit fand die Defensive kein Mittel gegen die mit viel Dynamik vorgetragenen Angriffsauslösungen der Gäste aus Steffisburg. Gleich 18 Gegentreffer hagelte es deshalb bis zur Pause ins Urner Gehäuse. Nach ausgeglichenem Start geriet der KTV immer mehr ins Hintertreffen. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel erhöhten die Gäste auf 18:13, doch zum Glück konnten die Altdorfer vor der Pause noch mit zwei Toren reagieren. Der 15:18 Rückstand liess die Situation für den zweiten Umgang um einiges besser aussehen.
Diesen Schwung konnte der KTV auch gleich mitnehmen. Als Goali Jan Dittli nach vierzig Spielminuten drei Paraden in Serie zeigte, kippte das Spiel erstmals seit der Startphase wieder auf Seiten des KTV. Doch Steffisburg reagierte mit drei Treffern in Serie und verpasste es durch zwei technische Fehler, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Dies nutze dann wiederum der KTV aus und der starke Edvinas Vorobjovas glich in der 54. Minute erneut aus, bevor zwei weitere Treffer von Pascal Aschwanden und dem souveränen Siebenmeterschützen Florian Henrich für die scheinbare Vorentscheidung sorgten (57./29:27). Was folgte war die erste umstrittene Entschidung der Schiedsrichter in der Schlussphase. Ivan Fallegger stellte gegen den Steffisburger Flügel Gabriel Felder den Körper rein, um ihm nur einen kleinen Abschlusswinkel zuzulassen. Normalerweise stellt sich dabei die Frage, ob der Defensivspieler noch in Bewegung war (Foul und somit Siebenmeter) oder ob er bereits stand (Offensivfoul und Ballbesitz Altdorf). Die Referees entschieden auf Siebenmeter und Zeitstrafe. Der Berner Oberländer konnten somit für zwei Minuten in Überzahl agieren und nutzten dies Gnadenlos aus. Drei Tore in Serie später führten die Gäste mit 30:29. Altdorf spielte mit dem letzten Angriff noch um einen Punkt. Edvinas Vorobjovas wurde in Abschlussposition gebracht. Obwohl sein Wurf den Weg nicht ins Tor fand, jubelten die Urner. Die Schiedsrichter entschieden auf Siebenmeter und Zeitstrafe gegen Cedric Manse. Dieses Urteil konnte wohl als Kompensationspfiff für die vorherige Aktion gewertet werden. Florian Henrich behielt die Nerven sorgte mit seinem persönlich zehnten Treffer zum Ausgleich.
Da Emmen und Winterhur im Abstiegskampf wichtige Auswärtssiege gegen stärker eingestufte Gegner erringen konnten, verliert der KTV gegen die beiden Direktkonkurrenten einen Punkt. Die neu gejagte Mannschaft ist nun Biel, welche drei Punkte vor den Urnern liegt. Winterthur hat bereits vier Punkte Vorsprung auf das Schlusslichtduo aus der Innerschweiz. Das Derby gegen Stans vom kommenden Samstag wird also weiter angeheizt.
Für Altdorf spielten: Jan Dittli/Christian Amrein; Manuel Gisler, Daniel Baumann, Ivan Fallegger (2), Pascal Aschwanden (2), Marc Häusler, Flavio Fallegger, Fabian auf der Maur (1), Florian Henrich (10/5), Tomas Adamcik (1), Amer Zildzic (5), Edvinas Vorobjovas (8), Sebastian Munzert (1)